Trimmen ist keine Tierquälerei


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vom meersburger Schloß
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Fany

BeitragVerfasst am: 14.7.2011, 14:59    Titel: Trimmen ist keine Tierquälerei    

Trimmen von Hunden
Trimmen, abgeleitet vom englischen „trim“, bedeutet wörtlich übersetzt zurechtmachen, stutzen bzw. in Ordnung bringen. Es bezieht sich auf das Fell rauhaariger Rassen, aber auch einiger Spanielarten mit weicherer Haarstruktur
Früh übt sich,
was getrimmt werden soll. Welpen rauhaariger Rassen können sehr unterschiedliche Haar- Qualitäten haben. Die einen neigen eher zu weichem Haar. Dann ist ihr Welpenfell meist reichlich ausgeprägt und sie wirken wie kleine Wuscheltiere. Andere wiederum besitzen fast gar kein Welpenfell oder es ist ganz kurz und stachelig hart. Sie werden später wahrscheinlich besonders festes Fell bekommen, was bei Rauhaarigen durchaus erwünscht ist.
Wie auch immer das Fell beschaffen ist, Ihr Welpe muss rechtzeitig an Pflege und Trimming gewöhnt werden. Setzen Sie ihn mehrmals wöchentlich auf einen Tisch und gewöhnen ihn daran. Später muss  er  auf einem Trimmtisch geduldig ausharren. Am besten gibt es dort ein kleines "Leckerli" zur Belohnung. Kämmen und bürsten Sie Ihren Welpen, selbst wenn es bei den Harthaarigen anscheinend noch nichts zu kämmen gibt. Schon die Gewöhnung an die Prozedur und die intensive Massage der Haut bringen die gewünschten Effekte.
Trimmen- Tierquälerei?
Um einen Hund trimmen zu können, muss sein Haar die nötige Reife besitzen. Hunde mit reifem Haarkleid fangen an zu haaren oder sich zu kratzen, um die abgestorbenen und nun juckenden Haare selbst zu entfernen. Sie können das selbst vorsichtig testen, indem Sie Ihrem Hund einige Haare herauszuzupfen. Geht das recht leicht, dürfte die richtige Zeit gekommen sein. Die Haare haben dann auch schon eine beachtliche Länge erreicht und der Hund kommt fellmäßig deutlich außer Form. 
Laien meinen oft Trimming müsse eine üble Quälerei sein, da das Herauszupfen von menschlichen Haaren ziemlich schmerzhaft ist. Wie eingangs schon erwähnt, handelt es sich  aber um eine vollkommen andere Haarstruktur.  Das Trimmbahre Haar fällt nur sehr schwer allein aus und die abgestorbenen Haarwurzeln verursachen Juckreiz. Ein fachgerechtes Trimming schafft ihrem Hund somit Erleichterung. Außerdem haben Sie Ihren Vierbeiner binnen kürzester Zeit wieder in einer ansprechenden Haarform. Wer seinen Rauhaarigen regelmäßig trimmen lässt, wird sich auch nicht über herumfliegende Haare in der Wohnung ärgern müssen. Ein großer Vorteil dieser Rassen. Voraussetzung wäre dann allerdings ein regelmäßiges Trimming. Man beginnt bereits beim etwa drei Monate alten Welpen mit einem ersten Trimming und setzt dann im Abstand von etwa drei Monaten fort.
Durch Trimmen in regelmäßigem Zeitabstand kann man bei vielen Hunden ein sogenanntes „Rolling coat“  erzielen. Unter den langen Deckhaaren steht nicht nur die Unterwolle, sondern eine kurze neue Schicht Deckhaare, die nun beim Trimmen zum Vorschein kommt.
Gutes Trimmen nimmt beim Westie rund zwei Stunden Zeit in Anspruch. Sie können den Aufwand etwas mindern, indem sie selbst alle 14 Tage überstehendes, reifes Haar mit Daumen und Zeigefinger herauszupfen. Einem so gepflegten Hund wird auch eine vollkommene „Trimmradikalkur“ erspart bleiben.
Woran erkennt man gutes Trimming?
Einige Hundefriseure verwenden zum Trimmen nur Daumen und Zeigefinger. Sie schützen ihre Finger durch Gummifingerlinge oder Gummihandschuhe. So können sie das Haar auch besser greifen.  Andere Groomer (Hundefriseure) benutzen ein Trimmmesser mit möglichst stumpfer Klinge. Je nach Rasse und Haarstärke kommen dabei verschiedene Trimmmesser zum Einsatz. Wieder andere kombinieren beide Methoden oder setzen sie der Rasse entsprechend ein. Beide Möglichkeiten sind in Ordnung, sofern nicht zu viel und vor allem nicht an den entscheidenden Stellen geschnitten wird.

Seien Sie misstrauisch, wenn Ihnen ein Hundefriseur anbietet,  Ihren Westie komplett zu schneiden oder gar zu scheren. Es ist billig, es geht schnell, aber es schadet mehr als es nutzt. Warum das so ist, wissen Sie nach dem Lesen der nächsten Abschnitte.
Die Trimmmesser- Methode
Mit dem Daumen werden einige Haare fest gegen die gezackte Klinge des Trimmessers gedrückt und ruckartig herausgezupft. Die Betonung liegt dabei auf EINIGE Haare, denn das gewaltsame Herausreißen großer Haarbüschel ist auch bei reifem Haar schmerzhaft. Unterstützend kann mit der anderen Hand die Haut kurz oberhalb der zu trimmenden Stelle etwas festgehalten und nach unten gedrückt werden. Erfahrene Hundefriseure arbeiten den Hund systematisch durch, so dass keine Löcher  im Haar entstehen. Dabei richten sie sich im Gesamtbild nach dem Rassestandard.
Das Trimmen benötigt viel Erfahrung und Übung. Anfänger produzieren regelmäßig Löcher ins Haar. Daher sind wir auch der Meinung, dass man zum Erlernen der Technik eine gründliche praktische Anleitung und viel Übung braucht. Es ist fast nicht möglich, Trimming nur durch erklärende Bilder zu erlernen. Es sei denn, man kalkuliert von vornherein eine verdorbene Frisur mit ein. Diese benötigt dann allerdings auch unter der Hand eines Profis viele Monate, um wieder rassegerecht auszusehen.
Warum schadet das Scheren den Rauhaarigen?
Wer seinen Rauhaarigen komplett scheren lässt, muss mit etlichen Nachteilen rechnen. Zum einen fördern die toten Haarwurzeln den Juckreiz. Sie bleiben beim Scheren stecken, statt dem neuen Haar Platz zu machen. Im Extremfall entstehen dadurch sogar Ekzeme. Ihrem Hund wird die Einsparung an Zeit und Geld nicht gut bekommen. Doch zumindest "freut" sich Ihr Tierarzt über die möglicherweise langwierige Behandlung einer "unspezifischen Allergie".
Das  Haar verliert seine typische Farbe und Struktur. Die Farbpigmente sind im Haar vieler Rassen vor allen Dingen in den ersten Zentimetern der Haarspitzen eingelagert. Außerdem wird das Haar zur Wurzel hin dünner. So ist es einleuchtend, dass beim Scheren die harten, farbreichen Spitzen abgeschoren werden und das verbleibende Haar dünner und farbloser ist. Das neue Haar kommt bei geschorenen Hunden viel schlechter durch. Dafür wächst die ebenfalls abgeschorene Unterwolle  zu stark. Das Ergebnis: Nach mehrmaligem Scheren kann ursprünglich hartes, pigmentstarkes Haar verdorben sein. Es zeigt sich nun weich, dünn und farblos. Schmutz haftet besser und das Haar verfilzt leichter. Der „pflegeleicht- Effekt“ ist damit dahin. Die beim Scheren gegenüber dem Trimmen eingesparte Stunde wird nun vielfach zur Pflege benötigt.
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Fee
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BeitragVerfasst am: 14.7.2011, 15:46    Titel: Re: Trimmen ist keine Tierquälerei    

vom meersburger Schloß hat folgendes geschrieben:
Laien meinen oft Trimming müsse eine üble Quälerei sein, da das Herauszupfen von menschlichen Haaren ziemlich schmerzhaft ist.


Danke für den umfangreichen Bericht, Markus.

Eigentlich müßte man ja davon ausgehen, dass der zukünftige Hundebesitzer sich über die Rasse vorher umfassend informiert hat und somit weiß, dass der Westie getrimmt werden MUSS.
Aber in meinem Umfeld kenne ich auch Besitzer, die lieber für 15,00€ mal schnell scheren lassen.


Gutes Trimmen nimmt beim Westie rund zwei Stunden Zeit in Anspruch. Sie können den Aufwand etwas mindern, indem sie selbst alle 14 Tage überstehendes, reifes Haar mit Daumen und Zeigefinger herauszupfen.

Ich denke, das eigentliche Trimmen sollten man einem Profi wie Dir überlassen, aber so für zwischendurch wäre eine Anleitung ja vielleicht mal nicht schlecht.

LG R pawprint nja + Elisabeth

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BeitragVerfasst am: 14.7.2011, 21:23    Titel:    

Hallo Markus,
leider fühlt man sich draußen immer wie "Don Quijote" der gegen Windmühlen kämpft, wenn man mal wieder das Trimmen rechtfertigt. Leider, leider meinen die meisten, auch Westiebesitzer (außerhalb des Forums Winken ), dass es besser ist zu scheren Mit den Augen rollen Sehr böse Mit den Augen rollen

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BeitragVerfasst am: 14.7.2011, 21:35    Titel:    

[quote="Nic04"]Hallo Markus,
leider fühlt man sich draußen immer wie "Don Quijote" der gegen Windmühlen kämpft, wenn man mal wieder das Trimmen rechtfertigt. Leider, leider meinen die meisten, auch Westiebesitzer (außerhalb des Forums Winken ), dass es besser ist zu scheren Mit den Augen rollen Sehr böse Mit den Augen rollen[/quote]


Hallo Nicol da muß ich echt recht geben. Weil die keine Ahnung haben.
Wegen das habe ich unseren Text hier rein gemacht . Dann können die Besucher den auch lesen .
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BeitragVerfasst am: 14.7.2011, 21:47    Titel:    

da schließe ich mich mal an
ich weiß nicht wie oft ich schon erklärt habe das trimmen nicht weh tut Mit den Augen rollen

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meine Hunde HP Sonja-Rastyline
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BeitragVerfasst am: 15.7.2011, 10:19    Titel:    

Nic04 hat folgendes geschrieben:
Hallo Markus,
leider fühlt man sich draußen immer wie "Don Quijote" der gegen Windmühlen kämpft, wenn man mal wieder das Trimmen rechtfertigt. Leider, leider meinen die meisten, auch Westiebesitzer (außerhalb des Forums Winken ), dass es besser ist zu scheren Mit den Augen rollen Sehr böse Mit den Augen rollen


Dem kann ich (leider) zu 100 % zustimmen! Es ist zum Haare raufen! beleidigt Das Schärfste ist, wenn solche Menschen dann noch meinen, unsere getrimmten Hunde seien nicht richtig "frisiert"! esreicht.gif

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*Glück ist das Einzige, was man anderen geben kann, ohne es selbst zu besitzen.*
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BeitragVerfasst am: 15.7.2011, 10:24    Titel:    

[quote="Marion"]
Nic04 hat folgendes geschrieben:

Das Schärfste ist, wenn solche Menschen dann noch meinen, unsere getrimmten Hunde seien nicht richtig "frisiert"! esreicht.gif


Jawoll Marion, ich mußte mir dann schon anhören: "Aber meiner ist viiiieeel kuschliger und weicher!! dagegen.gif

LG R pawprint nja + Elisabeth
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Fany

BeitragVerfasst am: 15.7.2011, 10:40    Titel:    

Das ist unterschiedlich viele kennen das Trimmen nicht. Ich war mit meinen Robin in der stadt da kammen auf mich leute zu, und hatten auch ein Westie. Und fragten mich warum er so ein hartes Haar hat, und unserer so weich. Und da kamm raus sie wussten vom Trimmen nix.
Sanne66
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Emma von der Havelhöhe
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BeitragVerfasst am: 15.7.2011, 11:48    Titel:    

Hey Markus

ich habe auch einen ROBIN held.gif

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Becki
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Maxi

BeitragVerfasst am: 15.7.2011, 13:09    Titel:    

Ich schließe mich auch an, sehr, sehr viele Menschen haben einfach keine Ahnung, weil sie sich nicht informiert haben. Wir haben das auch getan, bevor wir unseren Maxi bekamen. Der Züchter hat uns auch ausführlich über das Trimmen aufgeklärt.

Super Artikel, Markus danke1.gif

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Die kalte Schnauze eines Hundes ist erfreulich warm
gegen die Kaltschnäuzigkeit mancher Mitmenschen.
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