Autor Susann of Ibengarden
Datum 21.6.2006, 13:56
Aufrufe 3693
Beschreibung Hotspot, auch «pyotraumatische Dermatitis» genannt
Kategorie H
Typ Doku
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Hotspot
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Hotspots, im Fachjargon auch «pyotraumatische Dermatitis» genannt
(pyo = eitrig; traumatisch = Selbstverletzung durch Kratzen, Reiben, Beissen, Lecken; Dermatitis = Hautentzündung), sind stark juckende, zum Teil schmerzende, feuchte, stinkende Hautentzündungen, die überall am Körper auftreten können. Am häufigsten sind sie an Kopf, Hals und Kruppe zu fi nden. In der Regel kommen sie häufig in den Sommermonaten
vor und betreffen vor allem Hunde mit langem oder dichtem Fell mit viel Unterwolle. Schäferhund, Neufundländer, Golden Retriever, Berner Sennenhund und Bernhardiner sind Rassen, die oft an Hotspots erkranken.
Damit ein Hotspot entsteht, müssen folgende 3 Bedingungen erfüllt sein:
1. Initiale - Hautreizung (Zeckenbiss, Flohbiss, Mückenbiss, andere Parasiten, Juckreiz auf Grund allergischer Ursachen);
2. Selbstverletzung - durch den Patienten (Lecken, Beissen,
Kratzen, Reiben) sowie
3. eine gestörte Hautbarriere, das heisst, die natürliche Hautbarriere wird durch äussere Einflüsse wie erhöhte Feuchtigkeit (Hunde mit langem,
dichtem Fell, die gerne ins Wasser gehen), erhöhte Temperatur (Sommer)
aber auch durch allergische Grundkrankheiten wie beispielsweise atopische Dermatitis oder Futtermittelallergien geschädigt.
Durch das Zusammenspiel dieser Faktoren treffen die hauteigenen Bakterien (so genannte Staphylokokken) plötzlich ideale Wachstumsbedingungen an (erhöhte Feuchtigkeit und Wärme) und können
sich im Übermass vermehren. Auf Grund der zerstörten Hautbarriere haben sie leichtes Spiel, tiefer in die Haut einzudringen und eine bakterielle Infektion auszulösen. Staphylokokken-Bakterien produzieren
zudem Stoffe, welche die Hautbarriere weiter schädigen und den Juckreiz zusätzlich verstärken. Ein Teufelskreis entsteht.
Mögliche Folge: Haarbalgentzündung
Die Behandlung von Hotspots ist in der Regel einfach. Die betroffene Stelle wird grossflächig ausgeschoren, der Hotspot täglich lokal desinfiziert (zum Beispiel mit einer Jodlösung oder einer Chlorhexidine- Seife) und der Hund für einige Tage mit juckreizstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten (Kortisonpräparate) versorgt. Falls die bakterielle Infektion
sehr ausgedehnt ist oder bereits entlang den Haarschäften in die Tiefe der Haut eingedrungen ist, das heisst eine Haarbalgentzündung stattgefunden hat (diese ist erkennbar an «roten Bibeli» mit einem Haar in der Mitte), müssen zusätzlich Antibiotikatabletten für zwei bis drei Wochen verabreicht werden.
Ein Halskragen – wenigstens in den ersten paar Tagen – verhindert das weitere Lecken und Beissen durch den Hund. Bei kleineren Hotspots reicht in der Regel die Anwendung von lokal desinfizierenden und juckreizstillenden Sprays oder Lotions. Nach rund fünf Tagen trocknet der Hotspot aus und heilt nach 10 Tagen ab. Eine gute Zecken- und Flohprophylaxe beziehungsweise das Scheren von Hunden mit langem, dichtem Fell, die im Sommer gerne baden oder schwimmen, sind als Prophylaxe gegen das Auftreten erneuter Hotspots sehr hilfreich. |
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