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Autor Anja O`Glendence Datum 7.6.2006, 22:43 Aufrufe 5911
Beschreibung Die einzelnen Phasen im Zyklus der Hündin
Kategorie Z Typ Doku
Zyklus der Hündin
Der Sexualzyklus der Hündin

Eintritt der Geschlechtsreife

Die Geschlechtsreife setzt in einem Alter von 5 - 14 Monaten (je nach Größe des Hundes/Rasse) ein.
Es kommt nicht selten vor, dass die 1. Hitze relativ schwach ausfällt und man es kaum bemerkt. Man achte daher auf intensives Lecken der Hündin im Vaginalbereich und auf häufigeres
Urinieren der Hündin. Die hormonelle Umstellung des Körpers auf die
Geschlechtsreife kann auch Veränderungen im Wesen und Verhalten der
Hündin hervorrufen. Diese Phase nennt man auch beim Hund Pubertät.

Alles gelernte wird in dieser Phase gern vergessen und die Hündin kann darüber hinaus auch an Konzentrationsmangel leiden und im Extremfall sogar Unsicherheit, Schreckhaftigkeit oder besondere Anhänglichkeit als
Schmusebedürfnis zeigen.

Eine konsequente Erziehung ist zwar in dieser Zeit besonders wichtig, sollte aber sehr feinfühlig sein, da diese Pubertätzeit auch eine wichtige Lebenssphase der Hündin ist, die auf ihr späteres Leben Auswirkungen haben kann. Im allgemeinen wird eine Hündin nach Eintritt der Geschlechtsreife alle 6 Monate Läufig, doch Ausnahmen von 5 - 8 Monaten sind nicht selten.

Im Vergleich sei erwähnt, dass eine Wölfin als Urahn unserer Haushunde nur alle 12 Monate (erste Hitze mit 2 Jahren) in die Hitze kommt. Meist in den Monaten Januar und Februar, damit die Welpen in das Frühjahr hineinwachsen.

Sexualzyklus

Der Sexualzyklus einer Hündin wird über die Hypophysenhormone durch die Hirnanhangdrüse gesteuert. Zoologen vermuten heute eine sogenannte Wechselwirkung von verschiedenen Umwelteinflüssen und der
Freigabefunktion der Hypophysenhormone. Haltungsbedingte Umwelteinflüsse sind die uns bekanntesten, wenn z.B. zwei gehaltene Hündinnen sich ihren Sexualzyklus anpassen. Wir konnten ein solches Sexualverhalten immer dann beobachten, wenn eine dominante Hündin nachziehen mußte.
Dieses Verhalten ist ein Rest aus der Urzeit unserer Hunde, denn bei Wildhunden paaren sich nur die stärksten eines Rudels. Klimaeinflüsse sind ebenfals bekannt. Nahrungseinflüsse sind derzeit eine Vermutung und unterliegen sicherlich noch einer genaueren Untersuchung.

Vorbrunst - Proöstrus

Die 1. Tage der Läufigkeit oder Hitze dauern im allgemeinen 7- 14 Tage.
Bei großen Rassen kann diese Phase auch 18 - 22 andauern. Die Labien
und die Vagina schwellen an und es erscheint ein blutig-wässriger
Ausfluß. Gleichzeitig werden auch die inneren Sexualorgane stärker
durchblutet und die Eizellen reifen auf den Eierstöcken heran.
Unerfahrene Rüden werden jetzt durch den Duft der Hündin massiv
angelockt. Nach Schnuppern und Lecken im Genitalbereich der Hündin
versuchen sie nicht selten die Hündin zu besteigen, doch sie wehrt in
dieser Phase noch heftig ab und im Extremfall bis zum wegbeißen.
Erfahrene Rüden, die mit Hündinnen aufwuchsen kontrollieren zwar den
Vaginalbereich sehr genau, wissen aber meist durch Geschmack und Duft,
dass die Hündin noch nicht empfängsnisbereit ist.

Östrus

Im Östrus beginnt die kritische Phase für einen Züchter. Sie beginnt
zwischen dem (10.)14. und 21. Tag nach der 1. Blutung. Das Läufigkeitssekret geht jetzt von dunkelrot in ein hellrosa bis wässrig über. Die Hündin ist jetzt empfängnisbereit und wehrt keinen Rüden mehr ab. Ein Hündinnenhalter muß jetzt wachsam sein, denn nicht selten sucht eine
Hündin das Weite um einen passenden Rüden zu finden. In dieser
Hochbrunstphase “Steht” die Hündin mit seitlich verschobener Rute vor
dem Rüden und bietet sich an. Die Vulva ist jetzt besonders geschwollen
und reagiert auf Berührungsreize sehr aktiv. Bei einer Berührung schiebt
sie sich von unten weiter nach oben um sich der Gliedbewegung des Rüden anzupassen.

Nachbrunst - Metöstrus

Als sogenannte Nachbrunst folgt jetzt der Metöstrus. Ist die Hündin nicht
gedeckt worden, schwillt die Vulva rasch ab und die Geschlechtsorgane
bilden sich wieder stark zurück. Ihr Läufigkeitsduft baut sich ab und
die Hündin verweigert sich wieder jedem Rüden, auch wenn sie noch “
Nachduften” sollte. Dauer etwa 2 - 3 Monate

Ruhephase - Anöstrus

In dieser Anöstrusphase ist die Hündin mit ihren Sexualhormonen in
einem sog. Ruhezustand. Dauer dieser Zeit etwa 3 - 4 Monate

Ein Tipp zum Sexualzyklus der Hündin
Um von Anfang an den Zyklus der Hündin zu kontrollieren sollte man den
1. Tag der Blutung in einen Kalender eintragen. Man kann sich so auf die
Läufigkeiten frühzeitig einstellen und Reisen bzw. Ausstellungen besser
planen. Auch Ausnahmeschwankungen sind so mit den regelmäßigen
Eintragungen besser zu überwachen.

Ein altes Mißverständnis
Die Blutung einer Hündin steht in keinem Zusammenhang mit der
Menstruation beim Menschen. Bei einer Frau beginnt die Menstruation 14
Tage nach dem Follikelsprung ( Eisprung ) und bei einer Hündin etwa 14
Tage vor dem Eisprung. Die Blutung einer Hündin und die einer Frau haben grundsätzlich verschiedene Funktionen.
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