Welpenernährung Aufzucht bis Junghund


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Christa
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BeitragVerfasst am: 12.10.2006, 11:23    Titel:    

Hallo Frank
Gemüse wie Salat, Grünkohl, Petersilie, Schnittlauch, Spinat und Tomaten weisen im frischem Zustand einen hohen Wassergehalt und relativ grosse Mengen anpflanzlichen Gerüststoffen in der Regel über 10 % in der Trockensubstanz auf.Ihre Verdaulichkeit bleibt meistens unter 70 %.
Die Gehalte an verdaulichem Eiweiss sind entsprechend gering.. Aufgrund ihrer Gerüststoffe und Vitamine können geringe Gemüsemengen faserarmen, einseitig zusammengesetzten Rationen zugemischt werden.
Bis zu 5 % der Trockensubstanz.
Zur Verbesserung der Akzeptanz und Verdaulichkeit wird das Gemüse bei Einsatz grösserer Mengen zuvor kurz gekocht.
LG
Christa

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Franki
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BeitragVerfasst am: 12.10.2006, 12:48    Titel:    

So eine Info habe ich gebraucht Christa. Smilie Heißt das jetzt, dass die Verdaulichkeit des Gemüses bei unter 70% liegt. Also bspw. 100 gr Salat, davon zB 65% verdaulich?

Das kommt mir immer noch sehr hoch vor, da wäre dann mehr als ich erwartet hätte.

Marie hat neulich zitiert

Zitat:
Bei üblichen Mengen ( bis 5 % der Gesamttrockensubstanz) kann damit nicht der Bedarf an Mineralien und Vitaminen abgedeckt werden.


Der Wasseranteil bei Obst und Gemüse liegt ja bei rund 80% , der von Fleisch 70%, der von Getreide hat rund 10% richtig?

Rechne ich mal auf die Trockensubstanz runter:

- 100 gr Fleisch = 30 gr i. Trockensubstanz
- 100 gr. Haferflocken = 90 gr. Trockensubstanz
- 100 gr. Gemüse = 20 gr. Trockensubstanz

Also wenn jetzt jmd füttert 100 gr. Rindfleisch + 100 gr Haferflocken ü 100 Gr Gemüse an irgendeinen Hund, dann ist das doch die 1/3 , 1/3, 1/3 Fütterung oder? Ist das nicht grottenfalsch? Also der Hund bekäme dann ja weniger Fleisch als es in jedem 0815 Trockenfutter enthalten wäre, das wäre dann ja ein Fleischanteil von 21 % i.Tr. und damit hundsmiserabel oder? Der Gemüseanteil in der Trockensubstanz beträgt im Beispiel 14% das wäre dann ja viel zu hoch! So füttern doch aber viele im Verhältnis

1/3, 1/3, 1/3
beim adulten Hund oder?

Was meint ihr? Marie was meinst Du?

Nixblick Grüße
Frank
Smilie


ICH KANN EURE ANTWORTEN DAZU KAUM ABWARTEN!!!!!!
Marie
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BeitragVerfasst am: 12.10.2006, 13:01    Titel:    

Marie hatte mal geschrieben dass die B-Versorgung sich über Obst und Gemüse besser darstellen lässt.

Hallo Frank,

es ging dabei um Vit. B6. Eiweissreiche Rationen erhöhen den Bedarf,
proteinarme Rationen führen zu einer besseren Ausnutzungdurch Zulage von B6.

In pflanzlichen Lebensmitteln findet sich primär Pyridoxin, das relativ stabil ist und deshalb nur geringe Verluste bei der Verarbeitung erleidet.

In tierischen Produkten kommen vorwiegend die Phosphat-B6 Verbindungen vor, die sehr UV-und hitzelabil sind.
Bierhefe enthält relativ viel Phosphor. Mit der großen Kelle dosieren, würde ich daher nicht unbedingt.

Vitamin B1 (Thiamin)

Ein Vitamin-B1 (Thiamin)-Mangel bei Hunden, der an die menschliche Beri-Beri erinnerte, wurde bereits 1912 beschrieben. Heute weiß man, daß Vitamin B1als Kokarboxilase eine zentrale Rolle im Kohlenhydrat- und Energiestoffwechsel spielt. Es ist vor allem für die Dekarboxilierung der Brenztraubensäurenotwendig, ebenso für die a-Ketoglutardehydrogenase im Zitratzyklus und die Transketolasereaktion imPentosephosphatzyklus.

Der Bedarf des Hundes an Vitamin B1 hängt in hohem Maße von der Stoffwechselaktivität sowie der Zusammensetzung des Futters ab. Bei wachsenden und laktierenden Tieren ebenso wie bei verstärkter körperlicher Bewegung (Jagdhunde), tiefen Umgebungstemperaturen oder Überfunktion der Schilddrüse muß mit einem erhöhten Umsatz gerechnet werden.

Der Bedarf nimmt auch mit steigendem Kohlenhydratanteil in der Nahrung zu. Während sich in den meisten Untersuchungen eine tägliche Zufuhr von 20 mcg Vitamin B1/kg LM - auch unter belastenden Bedingungen - als ausreichend erwies, scheint bei Junghunden und Zuchttieren der Bedarf höher zu liegen . Unter Berücksichtigung dieser Werte sind etwa 0,1 - 0,2 mg/MJ verd. Energie oder 0,2 - 0,3 mg /100 g Trockenalleinfuttervorzusehen. Diese Forderungen werden in den meisten Futtermitteln erreicht.

In der Praxis wurden dennoch wiederholt Fälle einer Mangelernährung beobachtet.Häufig ist die falsche Behandlung von Futtermitteln Ursache einer ungenügenden Versorgung. Durch Wässern, Kochen und Entfernen des Kochwassers geht Vitamin B1 in größeren Mengen verloren. Nach der Aufnahme von ungekochten Süßwasserfischen sowie Heringen sind ebenfalls B1.Mangelzustände möglich, da diese Fische Vitamin B1 inaktivierende Substanzen enthalten, die jedoch durch Kochen zerstört werden können.

Ein zu geringes Vitamin-B1-Angebot führt zunächst zu unspezifischen Symptomen(Freßunlust, Koprophagie = Kotfressen ), später - infolge fundamentaler Störungen im Kohlenhydratstoffwechsel, die sich insbesondere im Zentralnervensystem auswirken-zu nervösen Erscheinungen (Sternguckerkrankheit, Nachhandlähmungen), Krämpfen sowie Kreislaufstörungen (Bradykardie).

In fortgeschrittenen Fällen tritt eine Gehirnerweichung ein, die durch zusätzliche Vitamin-B1-Gaben nicht mehr beeinflußt werden kann, während in Frühstadien des B1-Mangels tägliche Gaben von 4 mg B1/kg LM zu rascher Besserung führen.

Zur Diagnose des Vitamin-B1-Mangels kann die Transketolaseaktivität in den Erythrozyten herangezogen werden. Veränderungen sind allerdings erst bei extremen Mangelzuständen zu erwarten.


Vitamin B2 (Riboflavin)


Das Riboflavin (früher Laktoflavin genannt) ist als Bestandteil der Flavoenzyme am Wasserstofftransport (in der Atmungskette) bzw. an der Wasserstoffübertragung (z.' B. im Zitronensäurezyklus) beteiligt, d.h. es ist enorm wichtig für den Energiehaushalt.

Der Bedarf des Hundes hängt vom Wachstumsstadium sowie allgemein vom Stoffumsatz ab. Adulte Hunde benötigen täglich etwa 50 mcg/kg LM.

Bei tiefen Umgebungstemperaturen (unter 100C) ebenso wie bei starker körperlicher Bewegung steigt der Bedarf an. Saugwelpen nehmen mit der Muttermilch über 500 mcg/kg LM/Tag auf. Bei Absetzwelpen reichten unter experimentellen Bedingungen 100 mcg/kg LM/Tag aus, um eine normale Entwicklung zu sichern. Für laktierende Hündinnen sind aufgrund der hohen Ausgaben über die Milch täglich 250 mcg/kg LM vorzusehen.

Der Bedarf an Vitamin B2 wird durch 0,3 - 0,8 mg/MJ verd. Energie oder 0,4 - 1,2 mg/100 g Trockenalleinfütter sicher abgedeckt.

Nach einer Unterversorgung mit Vitamin B2 sind bei wachsenden Hunden Appetitlosigkeit, Wachstumsstörungen, Muskelschwäche, Dermatitis

( Hauterkrankungen ) und Trübung der Hornhaut zu erwarten. In fortgeschrittenen Fällen kommt es zu Herzrhythmusstörungen, Abfall der Körpertemperatur, Hypoglykämie ( Energiemangel ), Leberverfettung und plötzlichen Todesfällen.

Ein Mangel während der Gravidität beeinflußt das Wachstum der Frucht

(Risiko von Mißbildungen).


Vitamin B6


Die Vitamin-B6-aktiven Stoffe Pyrodoxin, Pyridoxal und Pyridoxamin sind für den Stoftwechsel der Aminosäuren und Eiweiße unentbehrlich, besonders bei Transaminierungs- und Dekarboxilierungsvorgängen sowie beim Aminosäurentransport über die Zellmembran. Bei einem Mangel an Vitamin B6wird u. a. infolge Hemmung der Kynureninase die Umwandlung von Tryptophan zu Nikotinsäure blockiert, so daß Xanthurensäure (ein Zwischenprodukt) in größeren Mengen über die Nieren ausgeschieden wird. Dieser Defekt wird auch zur Diagnose eines Vitamin-B6-Mangels herangezogen.

Der tägliche Bedarf an Vitamin B6 wird für ausgewachsene Hunde mit 20 mcg, für wachsende und reproduzierende mit 60 mcg/kg LM angesetzt.

Diese Empfehlungen enthalten - werden sie z. B. mit der Vitamin-B6-Aufnahme von Saugwelpen über die Milch (12 mcg/kg LM) bzw. den Ausgaben der Hündin mit der Milch (rd. 3,5 mcg/kg LM) verglichen-eine erhebliche Sicherheitsspanne.

Eiweißreiche Rationen ebenso wie ein Mangel an essentiellen Fettsäuren steigern im allgemeinen den Vitamin-B6-Bedarf. Andererseits kann, wie Untersuchungen bei anderen Spezies zeigen, durch Zulage von Vitamin B6 zu proteinarmen Rationen die Ausnutzung bestimmter Aminosäuren, insbesondere der schwefelhaltigen, verbessert werden. Bei einseitiger Verwendung von ungekochten Leinsaatrückständen nimmt der Bedarf infolge Aufnahme eines Vitamin-B6-inaktivierenden Stoffes (Linatin) zu.

Zur Versorgung des Hundes sollten etwa 0,1~,2 mg Vitamin B6/MJ verd. Energie oder 0,2 - 0,3 mg/ 100 g Trockenalleinfutter vorgesehen werden. Die meisten Futtermittel weisen ausreichende Mengen an Vitamin B6 auf, so daß Mangelerkrankungen nicht zu erwarten und auch in der Praxis nicht bekannt geworden sind.

Ein experimenteller Vitamin-B6-Mangel führte bei wachsenden Hunden zu Appetitverlust, gestörtem Wachstum, ausgeprägten Blutarmut ( verbunden mit erhöhtem Serumeisenspiegel). In fortgeschrittenen Fällen treten Kreislaufstörungen (Herzdilatation) sowie epileptiforme Krämpfe auf. Eine suboptimale Versorgung scheint auch die bedingten Reflexe zu verzögern.

Vitamin B 6 Mangel begünstigt die Entwicklung von Kalzium-Oxalat-Steinen.



Vitamin B12 (Kobalamin)

DieAufgaben von Vitamin B12, das nahezu in allen Körperzellen vorkommt, sind nur teilweise aufgeklärt. Bekannt ist seine Funktion bei der Übertragung von Methylgruppen (im Zusammenwirken mit Folsäure).

Mangelerscheinungen machen sich zunächst in Geweben mit rascher Zellteilung bemerkbar, z. B. Knochenmarkzellen im Zusammenhang mit der Bildung der roten Blutzellen.

Oral aufgenommenes Kobalamin wird im Magen durch Magensäure und Pepsin freigesetzt und an ein Rezeptorprotein gebunden, das vermutlich aus Speichel oder Magensaft stammt. Dieser Komplex unterliegt im Dünndarm der Spaltung durch Bauchspeicheldrüsenenzyme, so daß freies Kobalamin entsteht, das wiederum mit einem Trägerstoff (intrinsic Faktor, der beim Hund nicht nur im Magen, sondern auch in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird) reagieren kann. Damit sind die Voraussetzungen für die Absorption geschaffen, die ausschließlich am Ende des Dünndarmes erfolgt. DieKobalaminabsorption wird durch Erkrankungen des Magens, der Bauchspeicheldrüse und des Grimmdarms, aber auch durch verstärkte bakterielle Besiedlung des Dünndarmes (verstärkter Abbau der Trägerstoffe) gestört, so daß der Blutspiegel abfällt. Dies wird für die Diagnostik von Störungen der genannten Art genutzt, sofern ein chronischer Mangel im Futter ausgeschlossen werden kann .

Der Bedarf des Hundes an Vitamin B12läßt sich nicht punktuell angeben, zumal bei ungestörter Darmfunktion hier mit einer erheblichen Vitamin-B12-Synthese und Nutzung zu rechnen ist (in Gegenwart von Kobalt). Nach experimentellen Daten reicht bei ausgewachsenen Hunden die tägliche Zufuhr von 0,5, bei wachsenden schon 1 mcg/kg LM aus, um Gesundheit und Wachstum zu sichern . Vermutlich erhöht ein starker Parasitenbefall ebenso wie die vermehrte Besiedlung des Dünndarms mit Bakterien den Bedarf infolge Senkung der Absorption.

Die Ausfallserscheinungen bei Vitamin-B12-Mangel, die beim Hund bisher spontan nicht beobachtet wurden, sind charakterisiert durch Blutarmut sowie erhöhte Fettgehalte in der Leber. Nach einer zeitweiligen Unterversorgung mit Vitamin B12 sind nicht unmittelbar klinische Auswirkungen zu erwarten, da einerseits Vitamin-B12-Reserven in der Leber mobilisiert werden können, andererseits die im Darmlumen stattfindende

Vitamin-B12-Synthese solcheSituationen temporär zu überbrücken vermag.









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Marie
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BeitragVerfasst am: 12.10.2006, 13:07    Titel:    


Was meint ihr? Marie was meinst Du?


Hallo Franki,

es geht dabei um den Rohfaseranteil. Je mehr Rohfasern im Futter sind, desto schneller rutscht das Futter durch und wird schlechter verwertet.
Deshalb haben die Light-Futter ( zum Abnehmen) immer einen höheren Rohfasergehalt als normale Trofu´s.
Franki
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BeitragVerfasst am: 12.10.2006, 13:25    Titel:    

Stimmt meine Rechnung in etwa? Wenn ich mir das so anschaue, dann Frage ich mich, warum man dann von einem Trockenfutter erwartet, dass es höhere Fleischanteile haben soll?

Aber der Rohfaseranteil wäre doch dann viel zu hoch bei 1/3 gemüse, da ja die Trockensubstanz bald 14% ist.

Nachdenkliche Grüße
Frank Smilie
Marie
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BeitragVerfasst am: 12.10.2006, 13:47    Titel:    

Aber der Rohfaseranteil wäre doch dann viel zu hoch bei 1/3 gemüse, da ja die Trockensubstanz bald 14% ist.


Franki, der Rohfaser bzw. Ballaststoffanteil wird beim Trofu nach der Weender Analyse ermittelt.
Die Weender Analyse macht keinen Unterschied zwischen Rohfaser und Ballaststoffen der als Bewertungsmassstab von Rationen und Diäten verwendet wird.
Der Rohfaseranteil liegt in der menschlichen Ernährung auch immer unter dem Ballaststoffanteil.
In Weizenkleie z.B. beträgt der RF-Anteil 7,2 % und der Ballaststoffanteil 41,6 %.


Die Verdaulichkeit der Ballaststoffe ist abhängig von der Rationszusammenstellung.


Beispiel: eine ordentliche Portion Rohfasern (Weizenkleie) mit ins Futter, kann (lt. widersprüchlicher Literatur ) Nachteile für den Mineralhaushalt haben .


Wasserlösliche Ballaststoffe (Guar, Hemicellulose, Pektin) und Lignin
können Gallensäuren sowie Cholesterol, Steriode, Fettsäuren, Triglyceride und Phospholipide binden.

Wasserunlösliche Fasern ( Kleie, Cellulose) bindet organische Substanzen weniger gut.

In-vitro-Versuchen ( Inkubation unterschiedlicher Rohfaserträger mit den Faeces von Hunden bzw. Katzen) wurde festgestellt, das Pektion ( z.B.Apfel) am besten fermentierbar war.
Marie
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BeitragVerfasst am: 12.10.2006, 13:53    Titel:    

Rohfaser

Unter Rohfaser wird eine Gruppe von sehr unterschiedlichen Futter-Bestandteilen zusammengefasst. Dies hängt mit der Analyse zusammen, da der Rohfaser-Gehalt dadurch bestimmt wird, dass das Futter in bestimmten Säuren und Laugen gekocht wird. Nun wird alles, was bei diesem Koch-Vorgang nicht aufgelöst wird und nicht Fett, Eiweiß oder Asche ist, futtermittelrechtlich als Rohfaser bezeichnet.

Hierzu gehören insbesondere Zellulose, Lignin und Pentosane, um die vielleicht bekanntesten Stoffe dieser Gruppe zu nennen. Es handelt sich also bei der Rohfaser zum überwiegenden Teil um faserige Pflanzen-Betsandteile, die häufig auch als „Ballaststoffe“ bezeichnet werden. Die unter dem Begriff Rohfaser zusammengefassten, relativ schwer verdaulichen Pflanzen-Bestandteile weisen die unterschiedlichsten physikalischen und chemischen Eigenschaften auf und übernehmen deshalb eine wichtige Darm regulierende Funktion bei der Verdauung des Hundes. Die Darm regulierende Wirkung der Rohfaser kann sich nach zwei Seiten hin auswirken. Zum einen kann sie Kot verfestigend wirken, zum anderen aber auch abführend. Sie kennen diese Wirkung unter Umständen von der Weizenkleie her, die auch heute in der menschlichen Ernährung eine gewisse Wolle spielt. Auch Weizenkleie besteht zu einem großen Teil aus Rohfaser.
Die Darm regulierende Wirkung der Rohfaser beruht zum Teil auf dem Wasser-Bindungsvermögen. Außerdem beeinflusst sie die sogenannte Darmflora.
Unter Darmflore sind dabei die auch immer bei gesunden Hunden im Darm (vor allem aber im Dickdarm) vorhandenen wichtigen und erwünschten Darm-Bakterien zu verstehen. Um eine gesunde und natürliche Darm-Tätigkeit zu erreichen, muss der Hund also eine gewisse Mindestmenge an Faserstoffen über sein Futter zu sich nehmen und zwar in der richtigen Form und in der richtigen Menge.
Auf Grund der geringen Verdaulichkeit führt ein überhöhter Anteil an Rohfaser zu einer stark vergrößerten Kot-Menge. Darüber hinaus beeinträchtigt ein zu hoher Rohfaser-Gehalt die Verdaulichkeit und damit die Verwertung der anderen im Futter vorhandenen lebenswichtigen Nährstoffe. Es muss jedoch an dieser Stelle hervorgehoben werden, dass es neben den durch die Rohfaser-Bestimmung erfassten Ballaststoffen noch eine ganze Reihe von weiteren Pflanzenstoffen gibt, die eine Darm- und Verdauungs-regulierende Wirkung haben. Hierzu zählen insbesondere die löslichen Pflanzen-Bestandteile, die in den vorderen Darm-Abschnitten noch nicht von den Verdauungsenzymen des Hundes aufgeschlossen werden können, in den hinteren Darm-Abschnitten (insbesondere im Dickdarm) aber dann von den dort lebenden Bakterien als hervorragende Nährstoff-Quelle genutzt werden können. Dadurch können sich bei gezielter Auswahl dieser „diätetischen Fasern“ bestimmte Gruppen erwünschter Bakterien besonders gut entwickeln, die ihrerseits unerwünschte Bakterien, die beispielsweise Durchfall hervorrufen können, in der Entwicklung hemmen. Dies führt letztendlich dann auch zu einer besseren und problemloseren Verdauung.
Wie so oft kommt es also nicht nur auf die Menge der im Futter vorhandenen Ballaststoffe an, sondern vor allem auch auf die richtige Kombination von verschiedenen schwerer löslichen und leichter löslichen Fasern. So gesehen ist also der deklarierte Rohfaser-Gehalt eher ein Maß für die schwer verdaulichen Fasern, die nur etwas zwischen 2 bis 3 % des Futters ausmachen sollten, da höhere Gehalte – wie gesagt – zu einer deutlichen Verringerung der Verdaulichkeit und zu großen Kot-Mengen führen.
Die bekanntesten Ballaststoff-Träger im Hundefutter sind im allgemeinen die darin enthaltenen Getreide-Produkte, Gemüse, Rübenfasern und ähnliches. Wie Sie jetzt wissen, kommt der Rohfaser für die eigentliche Versorgung des Hundes mit lebenswichtigen Nährstoffen eine untergeordnete Bedeutung zu. Ihre wichtige Funktion liegt vielmehr in der Aufrechterhaltung der für die Verdauung wichtigen Darm-Tätigkeit.
Franki
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BeitragVerfasst am: 12.10.2006, 14:15    Titel:    

Ja aber was heißt das jetzt für die Rationszusammenstellungen allgemein gesprochen. Wenn man 1/3 Gemüse und Obst nimmt, dann hat man doch dtl. über 2-5% Rohfaser. Das ist doch nichts oder? Sollte man nicht viel eher wie folgt füttern (adult)

60% Fleisch +Milchprodukte
- 20 % Getreide
- 20 % Gemüse

Also bei bspw. 200 gr Fleisch = 60 gr i Tr

- 70 Gramm Getreide = 63 gr iT
- 70 Gramm Gemüse= 14 gr Gemüse iTr = 4% Rohfaseranteil?

Hier wäre der Fleischanteil iTr mal bei der Höhe, in denen man es so beim
Trockenfutter in der Kritik langläufig verlangt.

Nachdenkliche Grüße
Frank





Smilie
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BeitragVerfasst am: 12.10.2006, 14:19    Titel:    

Sollte man nicht viel eher wie folgt füttern (adult)

Ich kann dir nur sagen, wie ich füttere.
80 % tierisch und 20 % Getreide+Gemüse

Bezogen auf den RP-Bedarf ca. 52 g RP

40-42 g RP tierisch 10-12 g Getreide+Gemüse pflanzlich

NS. Vorstellbar wäre, dass Fleisch durch das geringe Gewicht von Trockenfleisch
automatisch immer nach dem Getreide steht.
Franki
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BeitragVerfasst am: 12.10.2006, 14:27    Titel:    

Also wenn diese Rechnung stimmt, dann würde ich den Punkt gerne hier ausgliedern und mal separat zur Diskussion stellen.

Wir (und alle anderen) schimpfen über Trockenfutter mit Fleischanteilen von 20% usw. und sagen,, dass wir in der Frischeration den Hund mit mehr Fleisch und weniger Getreide etc. versorgen. Stimmt das denn überhaupt?

Also ich füttere wie folgt

Gino bekommt 120-140 gr. Fleisch
80 gr. Getreide (trocken ausgewogen)
50-80 Gramm Gemüse.
Also in etwa 50/50 nach langjäufiger Berechnung.. Im Endeffekt kommt er aber selbst bei dieser, für Westes relativ hohen Fleischmenge, nur auf einen Fleischanteil iTr von

- Fleisch = 36 iTr
-Getreide = 72 g iTrr
-Gemüse = 12 Gr

Also bekommt er 30 % iTr Fleisch! Also wie bei einem trofu mit 30% Fleischanteil richtig?
Wenn das so stimmt, dann sag ich nie wieder etwas zum Fleischanteil in einem Trockenfutter!

Frank Geschockt
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