Kleiner Ernährungsratgeber



 
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Marie
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BeitragVerfasst am: 13.11.2006, 18:43    Titel: Kleiner Ernährungsratgeber    

Gesunde Hundefütterung

Kleiner Ernährungsratgeber



Wäre es so einfach, einen Hund zu füttern, würden sich derzeit in der Hundehaltung Allergien, Ekzem, Bewegungsstörungen oder Überaktivität oder andere psychische Probleme nicht so häufen.

Ausgehend von den Erkenntnissen bei Mensch und Pferd, ist ein Zusammenhang zwischen gesundheitlichen Problemen und der Ernährung nicht mehr abzustreiten.

Vom Tierarzt wird bereits im Welpenalter Fertigfutter empfohlen, da der Aufwand, selbst zu kochen, vielen zu hoch ist und dem Hund eine Grundausstattung an verschiedenen Nährstoffen gewährleistet werden soll.

Es lohnt sich allemal, die Zusammensetzung empfohlener Fertigfutter zu lesen und einige Gedanken der Hundeernährung zu widmen.

Immerhin begleitet der Hund den Menschen meist treu über mehrere Jahre hinweg.

Grundlagen und erste Ernährung


Der Hund stammt vom Wolf ab und ist daher primär ein Fleischfresser .

Folglich verträgt er auch große Mengen Fett.

Die Ernährung des Welpen beginnt mit der fett- und eiweißreichen, sehr milchzuckerarmen Muttermilch.

Rund 30 Prozent des Energiebedarfs des Welpen werden durch Protein, 60 Prozent durch Fett und nur 10 Prozent durch Kohlenhydrate gedeckt.

Interessant ist, dass – im Vergleich zur Kuhmilch – der Anteil an schwefelhaltigen Aminosäuren sehr hoch, der Gehalt an Lysin jedoch sehr gering ist.

Hundemilch ist reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren!

Die Fettsäurenzusammensetzung lässt sich dabei zusätzlich durch die Fütterung variieren. Die Spurenelementgehalte der Hundemilch sind dabei auffallend hoch (Verhältnis von Zink zu Kupfer 3:1).

In der 3. bis 4. Laktationswoche gibt die Hündin die größte Menge Milch. Saugwelpen sind nicht ausreichend mit Enzymen ausgestattet, um Stärke im geforderten Maße aufzuschließen.

Die frühzeitige Verfütterung getreidehaltiger Produkte könnte den ersten Ernährungsfehler darstellen.





Der Hund ist ein Raubtier

Das scharfe Gebiss des Hundes weist auf seine hauptsächliche Nahrungsquelle hin:

Das Ergreifen von Beute, Zerreißen und Abscheren von Nahrungsteilen. Beim Hundemagen sehen wir den deutlichen Unterschied zum Pferd.

Beim Pferd weist der kleine Magen auf eine kontinuierliche Nahrungsaufnahme hin.

Der Magen des Hundes hingegen ist extrem dehnbar. Das lässt auf zufällige Nahrungsaufnahme schließen und durch seine Vorfahren gut begründen.

Wolfsrudel sind bei der Jagd auf Großwild nur zu 10 Prozent erfolgreich. Das kann dazu führen, dass sich Wölfe tage- oder sogar wochenlang nicht richtig sattfressen.

In härteren Zeiten ernähren sich Wölfe mit Kaninchen, Hasen, Vögeln oder Mäusen.

Besonderheiten in der Verdauung


Bei sauren pH-Werten von 2 bis 3 kann die Magenverdauung bis zu 20 Stunden betragen.

Die Dünndarmverdauung entspricht weitestgehend der von Mensch oder Pferd.

Der Dickdarm des Hundes ist hingegen kurz und mit sehr verschiedenen speziellen Bakterienkulturen besiedelt, die ihr Darmmilieu z.B. mit Hilfe schwefelhaltiger Stoffwechselprodukte selbst gestalten.


Milchzucker und bestimmte Stärkearten können das Bakteriengleichgewicht aus dem Lot bringen.

Ähnliche Probleme können bei einseitigen, eiweiß- und bindegewebsreichen Futterrationen entstehen.

Es kann zu Fehlgärungen kommen, die zu Durchfall führen können. Fett kann in der Hundefütterung diätetisch eingesetzt werden, da es die Gärungsvorgänge in der Darmflora dämpft und sich so positiv auf die Verdauung des Hundes auswirkt.

Leicht fermentierbare Faserstoffe wie Pektine und Oligosaccharide wirken verdauungsstabilisierend. Wir finden diese Fasern in Rübenschnitzeln, Möhren oder Sellerie. Auch Obst (Äpfel, Birnen, Bananen) und Kräuter (Kamille, Koriander, Anis, Fenchel), die der Wolf in der Wildnis finden würde, sind für den Hund geeignet und gut verdaulich. Keimlinge dienen der Versorgung mit leichtfermentierbaren Fasern und liefern gleichzeitig Fette.

Haferkleie erhöht den Füllungsdruck im Dickdarm und kann zur Regulierung der Darmtätigkeit eingesetzt werden.Der Speiseplan des Hundes

Aller Unkenrufe zum Trotz sollte man dem Hund eine gemischte, vielfältige Kost anbieten.

Dabei steht Fleisch an erster Stelle.

Wenn nicht finanzielle Gründe dagegen sprechen, sollte der Hund auch Muskelfleisch und Innereien erhalten, die er in der Natur bevorzugen würde.

Neben einer ausgewogenen Zusammensetzung der Aminosäuren finden wir hier eine große Konzentration wichtiger Spurenelemente wie Eisen und Zink.

Zuviel Bindegewebe aus Schlachtabfällen (üblich in der industriellen Hundeernährung) ist vom Aminosäurespektrum her einseitig und ungünstig für die Darmflora.

Aufgrund der Toleranz des Hundes gegenüber Fetten (ohne Probleme 10 Gramm je Kilo Körpermasse pro Tag, also 100 Gramm für einen 10 Kilogramm schweren Hunde täglich) und gemäß der Zusammensetzung der Muttermilch verträgt der Hund hohe Fettgehalte.


Es spricht nichts dagegen, den Hund mit einem gewissen Anteil an Ölen, insbesondere auch Keimlingen (vor allem Weizenkeimen) zu versorgen.

Omega-3-fettsäurehaltige Öle wie z.B. Lein- oder Hanföl wirken positiv auf Entzündungsgeschehen und könnten etwaige Nachteile durch die Fleischfütterung aufheben, um langfristig Gelenkserkrankungen vorzubeugen.

Gekochtes Gemüse wie Karotten, Sellerie oder Rote Beete liefern leicht fermentierbare Rohfaser, wichtige Vitamine und Spurenelemente.

Freitags Fisch

Manche Hunde lieben Fisch.

Nichts spricht gegen die Verfütterung von gedünstetem frischem Fisch wie Thunfisch oder Kabeljau.

Allerdings sollte der Fisch entgrätet sein.

Als kleine Alternative kann auch Thunfisch aus der Dose oder die nährsstoffreiche Dorschleber verfüttert werden.

Die ist allerdings extrem fett und sollte dem kleinen Hund nur ab und zu und dann nicht mehr als 50 Gramm verfüttert werden.

Fisch enthält hohe Spurenelementgehalte (insbesondere Jod) und hohe Gehalte an Omega-3-Fettsäuren. Der Gehalt an Vitamin D ist im Fisch sehr hoch.

Vitamin D muss der Hund aufnehmen, da ihm die Fähigkeit fehlt, es mit Hilfe von Sonnenstrahlung in der Haut zu bilden.

Junge Hunde benötigen Fleisch und vertragen es auch ungekocht

Herrchen und Hund sollten gemeinsam eine gesunde Ernährung
anstreben

Hunde lieben Vögel


Gekochtes Huhn mit Reis gilt als das leicht verdauliche Diätessen für ältere Hunde, Hunde in der Rekonvaleszenz und bei Verdauungsproblemen.

Fast jeder Hund genießt diese Kombination gerne als feine Mahlzeit mit einem Schuss kaltgepresstem Kürbiskernöl.

Selbstverständlich lieben Hunde auch Pute oder ausgebeinte Tauben und Wachteln, aber das ist ein anderes Thema.

Sonntags ein Ei


Eier sind voller wichtiger Nährstoffe, insbesondere hochwertiger Aminosäuren, Lecithin und vor allem reich an Zink.

Daneben sind Eier leicht verdaulich und werden von Hunden gerne gefressen.

Wer seinem Hund ein Rührei macht, kann es zusätzlich mit gehackter Petersilie aufwerten.


Und wo bleiben die Kohlenhydrate?


Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass in den obigen Ernährungsvorschlägen die Kohlenhydrate etwas kurz gekommen sind.

Zu den kohlenhydrathaltigen Futtermitteln gehören Weizen, Gerste, Roggen, Mais und deren Verarbeitungsprodukte wie Nudeln oder Flocken aller Art.

Kohlenhydrate spielen in der Ernährung des Wolfes eine untergeordnete Rolle.

Mit der Domestikation wurden Hunde auch zu harter Arbeit als Jagd-, Hüte-, Renn- oder Schlittenhund herangezogen.

Auch das Anspannen vor einen Wagen (z.B. Milchwagen) blieb vielen größeren Hunden nicht erspart.

Verbunden mit der starken Arbeitsleistung macht die Verfütterung von stärkehaltigen Futtermitteln Sinn.

Stickstoffarm entlasten Kohlenhydrate den Hundestoffwechsel von zu großen Anflutungen von Harnstoff aus eiweißreicher Kost.

Allerdings reagieren viele Hunde auf das Getreideeiweiß allergisch.


Ebenso können große Stärkeanflutungen oder unaufgeschlossenes Getreide die Durchfallneigung erhöhen .

Hunde mit einem geringen Energiebedarf sollten mit wenigen Kohlenhydraten gefüttert werden, da zunächst der Grundbedarf an Aminosäuren, essentiellen Fettsäuren, Faserstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen gedeckt werden muss.

Erst wenn ein tatsächlicher zusätzlicher Energiebedarf besteht, sollte der Anteil an stärkehaltigen Futterkomponenten angehoben werden.

Das Getreide muss aufgeschlossen, also als Flocke zubereitet oder mindestens gekocht werden.

Rohes Getreide für Hunde ist nicht akzeptabel.

Essen vom Tisch


Die Frage lautet hier:

Was haben sich Frauchen oder Herrchen denn gekocht?

Wer scharf angebratenes, gewürztes Fleisch mit Bratkartoffeln isst, muss sich nicht wundern, wenn es sowohl ihm, als auch dem Hund langfristig nicht so gut geht.

Sich den Rest seines Rumsteaks oder Hasenrückens als „Dogpack“ einpacken zu lassen, es zuhause abzuwaschen und dann beispielsweise mit etwas Sesamöl anzugießen, kann dem Hund nicht schaden.

Wer Panikattacken bekommt, bei dem Gedanken, der Hund könnte zuviel Salz erhalten am Tisch, sollte bitte bei dem diversen Leckerlie-Angebot für Hunde, Hundewurst etc. mit der eigenen Zunge testen!

Abgesehen davon haben Hunde einen gewissen Salzbedarf.

Lesen bildet!

Bevor man wahllos der Werbung glaubt, sollte man die Zusammensetzung der Fertigfutterverpackungen genauer anschauen. Der Gesetzgeber verpflichtet den Hersteller von Hundefutter, die Inhaltsstoffe, beginnend mit der prozentual am meisten eingesetzten Komponente, der Reihe nach aufzulisten.

Wenn das Futter mit verschiedenen Getreidekomponenten beginnt oder hochwertige Rohstoffe fehlen, sollten Sie nachdenklich werden.

Mehr Vertrauen kann man den Herstellern schenken, die sich die Mühe machen, sehr viele einzelne, sinnvolle Komponenten zusammenzumischen, dabei auf eine hohe Spurenelementversorgung achten und genügend Fleischanteile im Futter anbieten.

http://www.hippolytshop.com/futterjournal/200602/hund.htm
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bayerlein
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Hunde der User:
Moritz
Bodo

BeitragVerfasst am: 13.11.2006, 19:15    Titel:    

Interessanter Ernährungsratgeber Marie Klatschen Klatschen
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Gruß Conni
Marie
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BeitragVerfasst am: 13.11.2006, 19:53    Titel:    

Conni, alles klar mit Moritz?
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