Seltsam

Marianne · Verfasst am: 4.10.2007, 08:57 Titel: Seltsam

Ich muss mal Daras Verhalten gegenüber anderen Hunden beschreiben. Sie ist ja eher eine schüchterne Hündin, die nicht gleich auf jeden Hund freundlich zustürmt.
Als Welpe rannte sie zu jedem Hund, sprang an dem hoch und freute sich über Artgenossen. Nur bei großen Hunden ging sie lieber ihrer Wege. Wir haben auch immer jeden Hundekontakt zugelassen und waren und sind auch heute noch froh, wenn sie einen Hund zum Spielen findet.
Aus ihrer Welpenzeit hat sie nun auch so einige Hunde, die sie abgöttisch liebt und wo sie sich jedesmal freut, wenn wir die treffen.
Neue Hundefreundschaften hat es auch gegeben: Einen schwarzen Hund (ca. Schäferhundgröße), der aus dem Tierheim kam und den sie vom ersten Tag an liebte - warum auch immer und dann noch ein Collie-Pärchen, auf die sie völlig abfährt.
Aber wenn wir Hunde treffen zeigt sie oftmals ein merkwürdiges Verhalten. So gestern: Kommt uns eine junge Frau mit einem Beagle entgegen. Aus einiger Entfernung freut sich Dara wie verrückt als würde sie den Hund schon ewig kennen, fiept und kann gar nicht schnell genug hin. Als der Hund dann bei uns ist (beide waren angeleint), geht sie zur Seite und setzt sich hin. Ich habe mich dann den Hund gestreichelt, aber Dara kam nicht, sah sich alles nur an.
Letztens treffen wir ein Ehepaar mit einem Westie-Welpen (4 Monate), ich natürlich auch die Kleine gestreichelt (habe aber vorher gefragt Mr. Green

) kommt Dara hin und guckt sich die Kleine auch an, obwohl sie meist vor Welpen wegläuft.
Dann wieder treffen wir eine Frau mit einem Wuschelhund, größer als Dara. Da tut meine Maus als würde sie den Hund schon ewig kennen, rennt hint und will mit ihm spielen - leider wollte der nicht. Wir treffen einen Tag den gleichen Hund, da geht sie weg.
Ich kanns mir nicht erklären, warum sie sich so unterschiedlich verhält. Hat jemand eine Erklärung dafür?

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Kirsten69 · Verfasst am: 4.10.2007, 10:21 Titel:

Hallo, hast Du mal darauf geachtet, ob und wie beschwichtigt wird, sowohl seitens Dara als auch des fremden Hundes? Beim eigenen Hund finde ich das schwieriger, da man ja meistens das Hinterteil vor sich hat. Smilie

Und Wedeln sagt ja noch nicht viel aus...Manchmal beschwichtigt ein Hund auch erst und hört dann auf, dann wird auf einmal geknurrt (besonders seit Benny in der Pubertät ist und den dicken Max markiert) Traurig

Seit wir das Buch von Turid Rugaas haben, schaue ich noch genauer hin, manchmal ist es wirklich super hilfreich.
LG
Kirsten

Diana of Ivy Garden · Verfasst am: 4.10.2007, 12:00 Titel:

Hallo Marianne,

das beobachten der Beschwichtigungssignale ist eine gute Sache. Daran kann man schon viel erkennen. Vor allem, wenn sich Dara freut würde ich sofort Dein Gegenüber beobachten. Wenn sich Daras Verhalten so plötzlich ändert, hat der andere Hund bestimmt ein Signal gezeigt Sehr glücklich

.

Übrigens: An dem Wedeln kann man sehr viel erkennen Winken

, gerade beim Westie. Je nach dem wie die Rute sich bewegt und womöglich auch der Körper dabei, lässt sich das Verhalten von Dara ablesen. Auch wenn die Rute dann einfach still steht beobachte mal, wie sie steht. Wie hat sich denn z. B. die Rute vom ersten Sehen bis zu Deinem Streicheleinsatz verhalten Sehr glücklich

. Liest sich jetzt ein bisschen blöd, aber ich hoffe, Du weißt was ich meine.

Das Buch was Kirsten angesprochen hat, ist eine gute Sache. Es heißt "Calming Signals - Die Beschwichtigungssignale der Hunde". Wenn man die Beschwichtigungssignale deuten kann, versteht man den/die Hunde auf einmal ganz anders. Auch ist es erstaunlich, was alles ein Beschwichtigungssignal ist.

Liebe Grüße

Diana

Marianne · Verfasst am: 4.10.2007, 12:42 Titel:

Das ist jetzt schwierig zu beschreiben. Dara ist wirklich kein Typ, die ihre Freude über andere Hunde mit Schwanzwedeln ausdrückt. Wenn wir heimkommen, ja dann geht das Schwänzchen wie wild, aber anderen Hunden (mit nur ganz wenigen Ausnahmen) begegnet sie mit eher zurückhaltendem oder gar keinem Schwanzwedeln.
Das beste Beispiel gestern: Uns kommt ein Ehepaar mit so einem kleinen Terrier (ich glaube Airdaleterrier sind das) entgegen. Die Kleine wedelte schon von weitem wie verrückt mit dem Schwänzchen und was macht meine Dara? Einen großen Bogen um den Hund.
Der "Fusselhund", den sie so freundlichen begrüßt hatte war auch ein ganz freundlicher und am nächsten Tag hatte sie sich so "schüchtern".
Manchmal, wenn ich dann den fremden Hund streichle kommt sie auch und schnüffelt den Hund an - meist aber setzt sie sich abseits und schaut weg.
Hier im Haus wohnt eine Familie mit einem kleinen Papillon-Rüden. Den ignorierte Dara vom ersten Tag an. Manchmal, wenn sie ganz gut drauf ist Mr. Green

schnüffelt sie ihm mal am Mäulchen, das war es dann aber auch schon.
Ich als Laie würde es so verstehen, dass sie in der Regel keine fremden Hunde mag. Als Angst würde ich es nicht deuten, da verhält sie sich anders, z.B. großen Hunden gegenüber.

Ach ja, und dann gibt es noch einige Hunde, die Dara aus ihrer Welpenzeit kennt und die sie abgöttisch geliebt hat. Denen geht sie jetzt auch aus dem Wege und möchte keinen Kontakt, obwohl die alle immer freundlich mit ihr waren.

germon · Verfasst am: 4.10.2007, 13:58 Titel:

hallo

Ich denke deine Dara hat die Hundesprache nicht "wegerzogen" bekommen, super, sieht man leider nicht mehr häufig!!
Sie zeig besonders schön die Beschwichtigungssignale. Lass sie den grossen Bogen laufen, sie verständigt sich so mit dem anderen Hund (und Mensch) und tritt nicht in seinen Freiraum.
Das Kopf wegdrehen gehört auch dazu. Wenn sie sonst keine Angst vor Begegnungen hat, also erstarrt oder gar wegrennt, würde ich mir da keine Gedanken machen.
Das Buch ist dehr zu empfehlen, ich hatte manches aha-Erlebniss und verstehe nun vieles besser. Schade hat es das noch nicht früher gegeben, ich hätte in der Erziehung vieles anders gemacht!

LG Moni

Marianne · Verfasst am: 4.10.2007, 16:37 Titel:

	germon hat folgendes geschrieben:
	Wenn sie sonst keine Angst vor Begegnungen hat, also erstarrt oder gar wegrennt, würde ich mir da keine Gedanken machen.

Nein, sie erstarrt nicht und weglaufen würde sie nur bei großen Hunden. Aber da ging sie gleich "großmäulig" zum Angriff über, aber das haben wir ihr abgewöhnen können, zumindest zu 98 % Mr. Green

Und wenn sie wirklich Angst hat, stellt sie sich hinter mich.