Leserbrief eines Tierarztes


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Marie
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BeitragVerfasst am: 22.4.2008, 17:31    Titel: Leserbrief eines Tierarztes    

Chronische Durchfallerkrankungen!

Sind kommerzielle Futtermittel für die Zunahme verantwortlich?



Seit mehreren Jahren beobachte ich in meiner Praxis eine erhebliche Zunahme an Erkrankungen des Magen-Darmtraktes bei Kleintieren, häufig in Form chronisch rezidivierenden Durchfalls.

Auch Folgeerkrankungen steigern sich. Dabei treten sämtliche bisher in Zusammenhang mit einer ungenügenden Verdauung auftretende Symptome auf: Atopie, Otitis, Konjunktivitis, Gingivitis – einzeln oder in Kombination.

Auch Verhaltensauffälligkeiten sind teilweise festzustellen.

Betroffen sind überwiegend Hunde, aber auch die Zahl der Katzen steigt.

Eine schulmedizinische Diagnostik verläuft meistens ergebnislos, eine spezifische Genese der Erkrankungsformen ist nicht diagnostizierbar.

Medikamentelle Therapieversuche bleiben oft unbefriedigend.

Aber in den meisten Fällen (mehr als 90 Prozent geschätzt) bringt ein gezielter Futterwechsel eine signifikante Besserung aller Symptome.

Dabei fällt auf, dass sich die offenbar bestehenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten nicht mehr in die üblichen Kategorien differenzieren lassen.

Ich beobachte, dass es sich kaum mehr um reine Protein- oder Kohlenhydrat-Unverträglichkeiten handelt. Eine Eliminationsdiät
alleine über gezielte Auswahl dieser Nahrungsbestandteile bleibt oft erfolglos.

Erst die konsequente Meidung kommerzieller Futtermittel bringt den gewünschten Erfolg – also alleine die Verfütterung naturbelassener Inhaltsstoffe, die von den Besitzern (oder darauf spezialisierter
Anbieter) zu Hause zubereitet werden.


Das sind zunächst nur Beobachtungen aus meiner
Praxis, über die keine randomisierten Studien vorliegen und die somit natürlich schulmedizinisch (noch) nicht belegt sind.

Aber mein medizinischer und auch mein menschlicher Verstand
sagen mir, dass hier bisher nicht näher klassifizierte Nahrungsbestandteile oder -zusätze in der Pathogenese von Magen-Darm-Erkrankungen einen erheblichen Anteil haben.

Diese sind uns Medizinern offenbar nicht geläufig.


Natürlich ist ein herkömmlicher Diagnoseversuch über entsprechende Untersuchungen erstrebenswert, um Pathomechanismen aufzudecken, einen Krankheitsverlauf zu verstehen und eine Erkrankungsform auf eine medizinisch fundierte Grundlage zu stellen.

Insgesamt scheint mir die Häufung der Darmerkrankungen aber eher
an einer Unverträglichkeit für bestimmte Zusätze als an einer krankhaften Störung betroffener Tiere zu liegen.

Deren stark steigende Zahl steht meines Erachtens in keinem ausgewogenen Verhältnis zum Auftreten einer neuartigen Erkrankungsform.

Der rasante Anstieg ist nicht mit zunehmenden Zuchtdefekten oder Ähnlichem zu erklären.

Es ist äußerst bedenklich, dass sich nicht nur in der Veterinär-, sondern auch in der Humanmedizin eine drastische Zunahme vergleichbarer Fälle abzuzeichnen scheint (hören Sie sich mal um, wie viele Menschen unter Verdauungsproblemen in Form von Gastritiden, Flatulenzen, wechselnden
Stühlen leiden ...).

Die Frage des auslösenden Agens bleibt völlig spekulativ. Denkbar wären Zusätze in Form von »E«-Verbindungen oder auch produktionstechnische Verfahren, die zu einer Veränderung der Lebensmittel, in welcher Form auch immer, führen.

Denkbar wären auch Strukturveränderungen in zucht- oder gentechnisch veränderten Lebensmitteln oder der Umweg über die Verfütterung gentechnisch veränderter Futtermittel an Lebensmittel
liefernde Tiere, die in diesen dann ein verändertes Proteinmuster kodieren.

Das Problem tritt in den USA bereits auf. Dort wird ein Zusammenhang zwischen der Verfütterung von gentechnisch verändertem Mais und der Infertilität bei Rindern vermutet.

Muss nicht tatsächlich vermehrt an solche, vielleicht zunächst etwas abwegig klingende Ursachen gedacht werden, denn bis jetzt handelt es sich um eine »idiopathische« Erkrankungsform, deren Verlauf nicht wirklich erklärbar ist.

Ich sehe diesen Brief, mit dem ich die Aufmerksamkeit auf ein meines Erachtens neues Problem lenken möchte, als Diskussionsgrundlage.

Über eine Einschätzung von Kollegen beziehungsweise
Berichte über ähnliche Erfahrungen würde ich mich freuen.«

Dr. Gero Wunderlich, Dürener Straße 294/Ecke
Mommsenstaße, 50935 Köln-Lindenthal

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Angelika vonderlerche
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BeitragVerfasst am: 22.4.2008, 17:38    Titel:    

Hallo
Na da ist ja mal jemand der sich Gedanken macht.
Lg Angelika

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Marie
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BeitragVerfasst am: 22.4.2008, 17:41    Titel:    

Das finde ich auch.
Pia13
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BeitragVerfasst am: 22.4.2008, 17:52    Titel:    

Hoffentlich erreicht er damit auch seine Kollegen - und es wird entsprechend geforscht und diskutiert!
Wünschenswert wären natürlich auch TÄ'e, die ihren Kunden nicht mehr empfehlen, ne Dose mit der schönen gelben Farbe oder die netten roten Kringelchen in den Napf zu werfen.....

VG
Pia

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BeitragVerfasst am: 22.4.2008, 19:37    Titel:    

Hallo,
wäre ja schön wenn er seine Kollegen damit erreichen würde. Aber gerade die meisten TA empfehlen es ja, ist ja ein guter Nebenverdienst.

LG Sigrid
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BeitragVerfasst am: 22.4.2008, 22:11    Titel:    

Hallo,

also ich finde, ein hochwertiges Trockenfutter hat durchaus seine Berechtigung in der Fütterung von Haustieren (Hunden bzw. Katzen). Jedoch sollte man wie schon von Pia geschrieben, auf die Fütterung von Trockenfutter diverser werbeträchtiger Hersteller bzw. Marken verzichten.

Gruss Diethard
Marie
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BeitragVerfasst am: 23.4.2008, 08:59    Titel:    

Jette hat folgendes geschrieben:
Hallo,

also ich finde, ein hochwertiges Trockenfutter hat durchaus seine Berechtigung in der Fütterung von Haustieren (Hunden bzw. Katzen). Jedoch sollte man wie schon von Pia geschrieben, auf die Fütterung von Trockenfutter diverser werbeträchtiger Hersteller bzw. Marken verzichten.

Gruss Diethard



Welches Trockenfutter benotest du denn mit " hochwertig " ?
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BeitragVerfasst am: 23.4.2008, 09:20    Titel:    

Hallo Marie,

also da ich kein Lebensmittelchemiker bin, verlasse ich mich hier auf Aussagen von Züchtern, Tierärzten und Stiftung Warentest.

Sehr gut ist meiner Meinung nach RC, Nutro (geht leider vom Markt) und man möchte es nicht glauben, das Trockenfutter von Aldi Nord (Alnutra). Das füttern einige mir bekannte Züchter für ihre ausgewachsenen Hunde. Über Solid Gold von Fressnapf liegt mir leider nur der Test von Stiftung Warentest vor und mir fehlen dort leider Aussagen von Züchtern und TA´s.

Gruss Diethard
AndreaundTimmy
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BeitragVerfasst am: 23.4.2008, 15:12    Titel:    

Hallo Diethard!

Dass Du Züchter kennst, die ihren Hunden Futter von Aldi geben, zieht mir glatt die Schuhe aus!
Bei dem Preis von ca. 3,-E für 2kg Trofu kann das doch wohl wirklich nicht hochwertig sein? Was meinst Du eigentlich, was darin so alles verabeitet wird? Ich möchte das nicht wirklich wissen.
Mein Hund zumindest würde nieeemals Futter von Aldi bekommen, auch wenn es von Stiftung Warentest hoch gelobt wurde.
Aber beim Thema Futter scheiden sich bekanntlich die Geister.
Aldi käme mir nieee in den Napf, obwohl ich auch eine TÄ kenne, die das Futter lobt und ihren Patienten empfiehlt.

LG
Andrea
Marie
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BeitragVerfasst am: 23.4.2008, 15:38    Titel:    

Hallo Andrea,

welche Marken sollten deiner Meinung nach die Züchter füttern?
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