Wasserarbeit



 
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babababy
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BeitragVerfasst am: 12.6.2005, 14:58    Titel: Wasserarbeit    

Wasserarbeit: noch immer ein wenig populärer Hundesport

Die LandseerrüdenAskan (10) undAladin (6) des Ehepaars Graber aus Bern haben sich der exotischen Hundesportart «Wasserarbeit», früher «Wasserrettung» genannt, verschrieben. Ein recht aufwändiger Sport, zumal es nur wenige Vereine gibt, die diesem feuchten Hobby frönen. Über die Freuden und Probleme bei der Wasserarbeit erzählt Hans Graber (59).

Hans Graber und seine Frau suchten einen friedfertigen, menschenfreundlichen Hund. Dabei kamen sie auf den Landseer, einen grossen, kräftigen Hund, der ein Gewicht bis zu 70 Kilo erreichen kann. Askan, der heute 10-jährige Rüde, erfüllte die Erwartungen von Grabers in jeder Beziehung. «Wir bewohnen eine Dienstwohnung in einem Altersheim in Bern. Der Landseer gibt sich gelassen und umgänglich im Umgang mit Menschen. Um gesundheitlichen Problemen wie beispielsweise solchen mit dem Rücken vorzubeugen, suchten wir einen geeigneten Hundesport. Das ist bei einem Hund seiner Grösse gar nicht so einfach. Als Erstes begannen wir seine Kondition aufzubauen, den notwendigen Gehorsam hatte er bereits. 1996 traten wir dem Wasserrettungs-HundeklubThunersee bei, und Askan war begeistert», erinnert sich Hans Graber an die Anfänge im Wassersport. Er gibt auch zu, dass ihn dieser Sport schon bald richtig gepackt habe, im Gegensatz zu seiner Frau, die weniger Ehrgeiz an den Tag legte. Deshalb kam 1999 Landseerrüde Aladin zur Familie, sodass nun beide Ehepartner mit einem Hund trainieren können. Aladin erwies sich als sehr aufgeweckt und im Alter von einem Jahr waren Hans Graber und der Junghund schon voll im Training. «Ein Hund, der freudig Stöckchen aus dem Wasser apportiert, bringt schon mal gute Voraussetzungen für die Wasserarbeit mit», bestätigt Hans Graber.

Bedingungen für eine erfolgreicheWasserarbeit

Grundsätzlich kommt jede Hunderasse für dieWasserarbeit in Frage. Nimmt man einen Dackel, der vielleicht gerne schwimmt, wirds trotzdem schon bald Probleme geben. Der Hund ist zu klein, man sieht ihn nicht. BeiWellengang wird er sich nicht mehr orientieren können. Er ist zu wenig kräftig, um Gegenstände oder Personen ans Ufer ziehen zu können. «Ansonsten kann aber jeder wasserfreudige Hund ab mittlerer Grösse diesen Sport erfolgreich ausüben», betont Hans Graber.Weiter weist er darauf hin, dass ein potenzieller Wasserarbeitshund gesund und belastbar sowie bedingungslos freundlich zu allen Menschen sein muss. Zwischen Hundeführer und Hund muss ein enges Vertrauensverhältnis bestehen, und Gehorsam, Unterordnung und Appell müssen sitzen. Ideal ist eine Begleithundeschulung, diese ist jedoch nichtVoraussetzung.

Aufbau und Arbeit im Wasser und zu Land

Der Aufbau eines Wasserarbeitshundes geschieht vom Ufer aus. Parallel dazu wird dem Hund das Bootfahren schmackhaft gemacht. Wichtig ist dabei, dass die Übungen ohne Druck absolviert werden. Motivation sind der Spiel- und Beutetrieb, die genutzt und gefördert werden. Anfangs schwimmt der Hundeführer neben seinem Vierbeiner, zeigt ihm, worum es geht. Jeder noch so winzige Fortschritt muss erkannt und umgehend gelobt oder belohnt werden. «Vom Ufer aus wird der Hund geschickt, einen Gegenstand wie etwa ein spezielles Bringsel zu apportieren oder er muss zu einem Helfer im Wasser schwimmen. Schwieriger wirds, wenn der Hund ein am Seil befestigtes Boot, ein Surfbrett oder einen Rettungsring mit Person bringen muss. Später soll er in der Lage sein, eine im Wasser treibende Person zu holen, die sich am Hund oder an seinem Geschirr festhält. Zudem muss er lernen, ein Seil oder einen Rettungsring hinauszubringen und anschliessend auf Befehl seines Führers wieder zurückzukehren», erzählt Hans Graber über die Anforderungen, die eine Ausbildung in derWasserarbeit verlangt. Solche Übungen erfolgen auch vom Boot aus. Selbstverständlich wird die Kondition des Hundes beim Distanzschwimmen regelmässig trainiert.

Infrastruktur und Übungsgelände

Hans Graber weist darauf hin, dass es sich bei der Wasserarbeit um einen aufwändigen Sport handelt. Die grösste Schwierigkeit bestünde darin, einen geeigneten Übungsplatz zu finden: «Da muss mit Behörden, Privatbesitzern oder Firmen, beispielsweise mit Kieswerken, verhandelt werden. Hat man ein Gelände zurVerfügung, sind die Anfahrtswege für viele Wasserarbeitssportler ganz schön lang. Nebst dem zeitlichen Aufwand kommt noch jener der Infrastruktur dazu. Es braucht ein Boot mit Anhänger sowie spezielle Geräte und Zubehör. Als Schutz gegen Kratzer von Hundekrallen aber auch als Isolation gegen das kalte Wasser werden ausgediente Tauchanzüge verwendet. Man muss also schon ziemlich angefressen sein, um sich für dieses aufwändige Hobby begeistern zu können. Ist man jedoch mal dabei, ist es ein faszinierender Sport, der beiden, Hundeführer und Hund, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit vermitteln kann», beschreibt Hans Graber seine Freude an der Wasserarbeit.

Ursprung und Prüfungen

Die Wasserrettung mit Hunden stammt aus dem Ausland und wird in der Schweiz seit rund 20 Jahren praktiziert. Die Anpassung an unsere Verhältnisse ist vor allem den Initiativen des Neuenburger Hundevereins und des Neufundländer-Landseer-Klubs zu verdanken. Bei uns wird die Wasserarbeit als reiner Sport betrieben. Daher wurde der Begriff Wasserrettung 1998 durch Wasserarbeit ersetzt. Im Ausland, etwa in Italien, ist die Wasserarbeit mit dem Hund als offizielleWasserrettung anerkannt. Der Hundeführer muss im Besitz eines Rettungsschwimmer-Brevets sein und hat somit lebenserhaltende Massnahmen zu ergreifen, während dem Hund eine transportierende Funktion (Rettungsring, Boot) zukommt. Die Wasserarbeit-Ausbildung eines Mensch-Hunde-Teams wird in der Schweiz in vier Schwierigkeitsstufen eingeteilt, die Tests unterliegen der SKG-Prüfungsordnung.
Obwohl Hans Graber ein grosser Fan der Wasserarbeit ist, gibt ihm ein Punkt zu denken: «Mit einer gewissen Besorgnis sehe ich dem Trend entgegen, bei dem die Prüfungsfiguranten zusätzlich mit Armüberzügen vor Beissunfällen geschützt werden müssen. Ich appelliere an die Verantwortlichen, die Wasserarbeit als solche zu erhalten - im Sinne der Wasserrettung - und nicht zum Ausgleichssport für Schutzhunde verkommen zu lassen!»

Christine Naef
Infos zur Wasserarbeit

Die nachstehenden Vereine informieren gerne über aktuelle Anlässe wie Prüfungen, Demos oder das wöchentliche Training:

Amicale neuchâteloise du chien de sauvetage aquatique: Alain Froidevaux, Tel. 079 796 76 83

Wasserrettungs-Hundeklub Thunersee: Peter Sutter, Tel. 031 951 33 79 oder 079 295 43 15

Swimming Dogs: Marcel
Zahnd, Tel. 041 442 12 42

Hundesport Arbon und Umgebung: Urs Herrmann, Tel. 071 463 18 25

Kynologischer Verein Sensetal: Hanny Truog, Tel. 026 675 41 40

Kynologischer Verein Thun: Andreas Wyttenbach, Tel. 033 345 57 62

Società cinofila Lugano: Ursula Minder, Tel. 091 945 33 08 oder 079 337 12 69

Auskunft erhält man auch direkt bei Hans Graber, 3008 Bern, Tel. 031 381 31 16
Tierwelt, Nr. 23, 2005

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