Grausam, diese Deutschen …

Ellidesign · Verfasst am: 20.5.2010, 01:52 Titel: Grausam, diese Deutschen …

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Ellie1968 · Verfasst am: 20.5.2010, 09:02 Titel:

Wieder einmal schreckliche Bilder -
nichts desto trotz bin auch ich kein Vegetarier und zumindest ein Teil meines Essens hat diesen schweren Gang hinter sich. Es ist immer grausam, wenn ein Tier (aus diesem Grund) getötet wird, aber das ist es leider überall auf der Welt.
Als Kind erlebte ich - wie schon beschrieben - bei uns daheim Hausschlachtungen und der örtliche Metzger befand sich gleich nebenan.
Ich weiß also, um was es geht.
Das Leid und das Elend, was Massentransporte und vorhergehende Massenhaltung anbetrifft ist überall sehr groß. Aber der Mensch hat sich eben (zumindest ein Großteil) dahingehend entwickelt, dass alles jederzeit verfügbar, schnell und günstig sein muss. Überfluss ist oftmals Standard - so kommt es mir zumindest ab und an vor, wenn ich die Kunden im Laden so reden höre...
Daher wohl auch diese leidige Entwicklung.
Frag' mal ein Kind aus der Stadt, ob es weiß, wo das Essen herkommt? Frag' mal, von welchem Gemüse Pommes gemacht werden... - ich wette, Du würdest Dich wundern, was da für Antworten kommen.
Ich bin davon überzeugt, dass ein Inder Ekel und vielleicht auch pures Entsetzen empfindet, wenn er darüber nachdenkt, dass hier im Westen Rindfleisch gegessen wird, ein Chinese/Japaner o.ä. empfindet höchstwahrscheinlich Ekel, weil wir für ihn schlichtweg "stinken" (wegen des Verzehrs von Milchprodukten) usw.
Ich bin damit aufgewachsen, dass Fleisch und Wurst auf den Tisch kommen.
Wenn ich diese Bilder jedoch immer wieder sehe, dann kommt schon ein schlechtes Gewissen in mir hoch - aber wo fange ich an und höre ich auf?
Dürfte ich dann strengerweise meinem Wuffel auch kein Hühnchen, keine Pute... keine Fleischdose, kein Trockenfutter oder was auch immer servieren?
Was denn dann?
Die Tatsache, dass der Mensch und viele Tiere eben Fleisch "fressen", werde ich wohl nicht ändern können, aber durch bewussten Einkauf und Verzicht von Billigware (und dabei geht es nicht nur um Fleisch und andere Lebensmittel) denke ich, meinen Teil dazu besteuern zu können, dass sich langfristig vielleicht doch etwas tut und das Interesse an "Masse" abnimmt. Dann muss man eben mal auf etwas verzichten oder sich etwas anders organisieren, dann muss es auch nicht mehr 3 x pro Woche das abgepackte Hackfleisch aus der Kühltheke sein, sondern vielleicht nur 1 x und dann aus der Region - aber die Tatsache, dass dafür ein Tier geschlachtet wurde, ändert das leider auch nicht.
Aber Ellen, jetzt zum Schluß meine eigentliche Frage: Du stellst den Beitrag hier ein - aber welche Antworten erwartest Du auf solch ein neues Thema? Oder möchtest Du uns einfach darüber informieren und an Deinen Kenntnissen teilhaben lassen?
Nur so, weil ich jetzt so einen Roman geschrieben habe und das vielleicht gar nicht in Deinem Sinne war???
Konfus

Sharina1 · Verfasst am: 20.5.2010, 09:22 Titel:

ich sehe es so,auch ich esse fleisch....ABER diese bilder zeigen doch einfach wie furchtbar qualvoll tiere gehalten/getötet werden...

es werden sicher immer menschen geben die fleisch essen...aber man muss doch diese tiere nicht so quälen..

ich habe einen bekannten,der arbeitet im schlachthaus Geschockt

und da werden die tiere eben nicht so gequält und getötet.. jeder tod ist schlimm und furchtbar keine frage...aber das WIE....darum geht es doch..

wenn ich sehe wie diese armen tiere zusammengefercht da auf dem auto stehen...oder mit einem knüppel nur bewustlos geschlagen werden und sofort zerteilt werden...DAS GEHT GAR NICHT..ich weiss nicht ob man in dem zusammenhang von würdevollem tod reden kann...aber es sollte doch so sein..

dieses thema wird es leider immer geben..leider..

dann müssen alle menschen und tiere sich nur noch von obst und gemüse ernähren.. ich glaube aber nicht das es möglich wäre....

nur darf man den respekt vor den tieren nicht verlieren..

mir ist grad wieder übel,,aber das ist okay,denn wegschauen bringt auch nichts..

Blondes · Verfasst am: 20.5.2010, 15:08 Titel:

Hallo Ellen... Mr. Green

ich gehöre auch zu den Menschen die sehr gerne Fleisch essen... Sehr glücklich

Ich bin deinem Link nicht gefolgt, denn ich möchte auch noch in Zukunft mein Steak noch genießen können !

Nic04 · Verfasst am: 20.5.2010, 15:15 Titel:

Das ist ein heikles Thema denn auch ich esse, wenn auch nicht viel, Fleisch.

Auch wenn man beim guten Metzger kauft, so holt der das Fleisch vom ganz normalen Schlachthof und dorthin werden die Tiere wie in den Bilder gezeigt transportiert, getrieben und getötet und ob Bauern, die selber schlachten, sanft mir ihren Tieren umgehen, wage ich zu bezweifeln. Sie sehen die Tiere als reine Ware und so behandeln sie sie auch, leider.

Anja O`Glendence · Verfasst am: 20.5.2010, 15:34 Titel:

Hallo,

habe lange überlegt, ob ich was dazu schreiben soll, da wir kein politisches Forum sind und diese Tatsache eigentlich dort behandelt werden müssten.
Wären Gesetzeslagen anders, würden sich solche Bilder nicht zeigen.

Aber da auch der Endverbraucher einen großen Einfluß nehmen kann, wie wir beispielsweise damals bei der Shell-Plattform-Havarie gesehen haben, schreibe ich doch etwas dazu.

"Ich schaue mir das nicht an, weil ich noch guten gewissens Fleisch essen will" ist für mich, sorry Angela, ein absoluter No-Go-Satz - das ist genau wie "da schaue ich nicht hin (in jedem Bezug), dann gehts mir gut" - nur weil viele so handeln, kann die Wirtschaft mit uns machen was sie will und passieren unsagbar schreckliche Dinge in unserem Umfeld (Kinder, Tiere, etc.).
Es könnte aber anders sein.

Vorausgeschickt, ich bin auch kein Vegetarier, ich esse gerne und gut, aber ich achte schon darauf, dass alles was ich esse, ethisch halbwegs vertretbar ist.
Daher wurde Schwein (solange es hier in D Kastratenfleisch gibt), Kalb (werden der schönen Fleischfarbe wegen meistens im Dunklen gehalten), Hummer (Tötungsweise abartig), etc. von der Speisekarte gestrichen.
Ich esse auch nicht mehr bei Sterneköchen, die allerlei Abartigkeiten auf ihrer Karte stehen haben, wie Gänsestopfleber, usw. - denn es geht auch hier anders.
Unlängst im L'Escalier in Köln (jau da ist hier auch Werbung erlaubt) - Sternekoch mit ausschliesslich vertretbaren Dingen auf der Speisekarte. Sternchen hat er dennoch bekommen, ohne die Ethik in der Pfanne verbruzzeln zu lassen.

Wenn der Endverbraucher solche Sachen boykottiert - dann ändert sich schon was (siehe Mc Donalds/Burger King in Sachen Kastratenfleisch).

Es mutet schon merkwürdig, wenn wir bei Sachen wie bei Joschi, den beiden anderen vom Thread "Veterinärämter" und vielen anderen zuvor erbost aufschreien und dann Fleisch essen von Ferkeln, die ohne Betäubung kastriert werden (grad Euch Männern müsste das fühlbar wehtun).
Es mag sicher sein, dass ein Hummer oder ein Huhn nicht solch kognitive Fähigkeiten hat wie ein Hund, aber Schmerzen, Leid und Angst - das kennt es auch udn fühlt es auch.
In diesem Sinne Guten Appetit essen

VG
Anja

Ellidesign · Verfasst am: 20.5.2010, 17:29 Titel:

Hi,

ich habe den Link eingestellt da mich das Thema sehr beschäftig und ich bin ganz ehrlich - Angela, wenn du den Link eh nicht anschaust, dann brauchst du dazu auch nicht sowas schreiben. Das schmerzt auf eine ganz skurrile Art und Weise.

Ich habe mal versucht vegetarisch zu leben, bin aber gescheitert. Ich hatte nach einer Zeit das Gefühl, dass meinem Körper irgendwas fehlt und am ganzen Körper Muskelschmerzen (ich weiß natürlich nicht, ob sie daher kamen).
Ausserdem sterben diese Tiere auch für meine Hunde, denn die bekommen fast jeden Tag Fleisch oder Fisch. Das Thema ist als Hundehalter also allg. etwas schwierig.
Dazu kommt natürlich, dass ich im Gegensatz zu den Chinesen ein ganz anderes Verhältnis zu Hunden habe.
Das Prinzip ist aber das leider das Gleiche.
Die Gesetzeslage ist in diesem Punkt schwierig, aber den Konsum an sich können wir alle beeinflussen und überall regeln sich die Dinge nach Angebot und Nachfrage.
Ich esse sehr selten Fleisch, dafür aber recht regelmäßig Fisch und ich kaufe Fleisch für das Futter meiner Hunde und trotzdem bin ich in der Lage mir Gedanken darüber zu machen und nicht weg zu schauen.
Und ich glaube, dass es wichtig ist hinzuschauen.

Ellie1968 · Verfasst am: 20.5.2010, 18:09 Titel:

Gut, ich glaube, Angela hat sich wohl ausmalen können, was da für furchtbare Bilder in etwa auf sie zukommen und hat vielleicht deshalb nicht angeklickt? Konfus

Ganz ehrlich, immer wäre ich dazu auch nicht in der Lage...
Desto mehr man sich mit diesen Themen beschäftigt (ob nun z.B. bezüglich unseres Tierheims hier am Ort, bezüglich Joschi oder bezüglich diesem Beitrag etc.), desto trauriger und ratloser wird man. So geht es zumindest mir.
Ich gebe zu, ich schau mir schönere Bilder auch lieber an...
Ich finde es gut, auf Missstände aufmerksam zu machen - auch hier (soweit das den Forums-Regeln entspricht), aber ich wäre dafür, dass (wenn solche Sachen eingestellt werden) doch parallel zu dem Hinweis auf den link/die links auch darauf verwiesen wird, inwieweit und ob man dazu schreiben soll.
Ich war zuerst etwas verunsichert. Aber nun gut, ich brauche manchmal etwas länger...
Anja, Deine Einstellung - was Gänsestopfleber & Co. angeht - teile ich zu 100%. Deshalb ist es ja gerade wichtig, die Umstände bezüglich Herkunft/Aufzucht usw. bekannt zu machen. Ich glaube, viele wissen das auch einfach gar nicht bzw. machen sich darüber keine großen Gedanken.
Diese Sachen gelten eben als "chic weil teuer" und viele meinen, wenn sie sich das öffentlich leisten und bestellen, dann "gehören sie dazu".
Ich beobachte an Feiertagen schon im (Nicht-Sterne)Restaurant ab und an, dass sich die Herrschaften nebenan doch einen Hummer zur Feier des Tages leisten, demonstrativ dann ihr eigenes Besteck auspacken usw. - ich glaube, zuhause machen sie das nicht, da sieht's ja keiner!
In diesen "Verein" werde ich nicht eintreten:

Nic04 · Verfasst am: 20.5.2010, 20:25 Titel:

Ich muss auch ein bisschen Angela zur Seite stehen. Auch ich sehe es so wie Elke. Leider bin ich auch meistens nicht Lage mir Links anzusehen die hier eingestellt werden, aber nur weil mich das dann lange verfolgen und belasten würde und nicht weil ich den Tatsachen nicht "ins Auge" sehen kann. Etwas nicht sehen heißt nicht, dass ich es wahrnehme.

Ich versuche auch auf Dinge bewusst zu verzichten, so wie Anja es schrieb. Das ist für mich selbstverständlich.

Leider bin ich davon überzeugt, dass ich es nicht mehr erleben werde, dass Viehtransporte und der Umgang mit dem Vieh in den Schlachthöfen sich verändern werden, obwohl ich mich an jeder Petition beteilige.

Ellidesign · Verfasst am: 20.5.2010, 20:40 Titel:

Ich sage ja auch gar nichts dagegen, wenn man sich schützen möchte, aber leider hat sich der Satz, liebe Angela, irgendwie gelesen als würdest du diese Angelegenheit lächerlich finden, oder witzig, oder so.
Und das fände ich traurig. Winken