Das haben 100 Jahre Überzüchtung aus Hunden gemacht

Trix · Verfasst am: 12.2.2015, 00:11 Titel:

Als Qualzucht möchte ich den Westie auch nicht sehen. Wenn ich jedoch sehe wieviele sich mit Juckreiz oder Magenproblemen rumschlagen und nquälen bin mir nicht mehr so sicher. Wenn es keine Qualzucht ist ist es zumindest sehr nah dran.

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Anja O`Glendence · Verfasst am: 12.2.2015, 00:52 Titel:

Qualzuchten sind Hunde, die neben vielem mehr

- oftmals nur mit Operationen überhaupt das erste Lebensjahr erreichen (viele Brachyzephale Rassen),
- Rassen, die nur mit Kaiserschnitt gebären können,
- Rassen, die eine Lebenserwartung weit unter dem Durchschnitt haben,
- Rassen, die durch ihren Körperbau zwangsläufig sehr früh an skelettösen Erkrankungen SCHMERZHAFT erkranken.

Da ist der Westie aber MEILENWEIT von entfernt.

Trix · Verfasst am: 12.2.2015, 11:02 Titel:

Da hast Du sicher recht. Bei dieser Definition ist der Westie keine Qualzucht. Aufgrund von Maries Bericht mit den Labis und Goldies (die sind per Definition auch keine Qualzucht) darin sehe ich einfach gewisse Paralellen zu sehr vielen Rassen mitunter auch den Westies. Wenn keine Qualzucht, dann halt Ueberzüchtungserscheinungen. Wie man es auch nennt, es ist bestimmt nicht schön.

Marie · Verfasst am: 12.2.2015, 12:13 Titel:

Qualzucht aus klinischer Sicht

http://sommerfeld-stur.at/qualzucht....hischen_tierschutzgesetz/

unter anderem:

So sind im Sinne einer Beeinträchtigung physiologischer Lebensabläufe auch alle jene genetisch bedingten Erkrankungen als Qualzucht zu verstehen, deren Symptomatik so unspezifisch ist, dass sie keiner der genannten Symptomengruppen unmittelbar zuzuordnen ist.

Als Beispiele seien genetisch bedingte Erkrankungen oder Erkrankungsdispositionen der Niere (JRD, PLN, Harnsteine), der Schilddrüse (Hypothyreose, Hyperthyreose), des Pankreas (exokrine Pankreasinsuffizienz, Diabetes), des Verdauungstraktes (Magendrehung, PLE) oder des Blutes (hämolytische Anämie oder Blutgerinnungsstörungen wie z.B. vWD) aber auch Beeinträchtigungen der Immunkompetenz (CLAD, Gray Collie Syndrom, SCID, TNS)genannt.

Anja O`Glendence · Verfasst am: 12.2.2015, 20:22 Titel:

Hallo,

bei aller Diskussionsfreude, aber man muss dennoch mal "die Kirche im Dorf lassen".

Zitat:

Als Beispiele seien genetisch bedingte Erkrankungen oder Erkrankungsdispositionen der Niere (JRD, PLN, Harnsteine) , der Schilddrüse (Hypothyreose, Hyperthyreose), des Pankreas (exokrine Pankreasinsuffizienz, Diabetes), des Verdauungstraktes (Magendrehung, PLE) oder des Blutes (hämolytische Anämie oder Blutgerinnungsstörungen wie z.B. vWD) aber auch Beeinträchtigungen der Immunkompetenz (CLAD, Gray Collie Syndrom, SCID, TNS)genannt.

Ein Hund hat in den seltensten Fällen eine Hyperthyreose - da eine Schilddrüsenüberfunktion IMMER ein Zeichen für eine Krebserkrankung ist, die relativ rasch zum Tode führt.

Auf vWD wird bei entsprechenden Rassen innerhalb des VDH vorher getestet.
Ebenso auf CLAD, SCID, Gray Collie Syndrom und TNS. PLE gibt es nur bei Lundehunden.

Viele der genannten Krankheiten kommen auch beim Menschen, manche sogar gehäuft, vor.

Keine Frage gehen manche Zuchtziele in eine völlig verkehrte und kranke Richtung - würde der Hundehalter da sensibler, würde es auch das nicht in der Form geben. Züchter können nur diesen Weg beschreiten, wenn man Ende auch genügend Menschen stehen, die diese Hunde ohne Überlegung kaufen.

VG
Anja

Trix · Verfasst am: 13.2.2015, 00:02 Titel:

Ich würde gern einen Hund kaufen der eine Zahn zuwenig zu kurze oder zu lange Beine eine zu schmalen Brustkorb usw. hat. Wenn er nur gesund ist und einen anständigen Charakter hat, aber wo gibt es den so was und wie finde ich als Nichtexperte diesen. Solche Hunde werden doch nicht gezüchtet die werden doch nicht mal zugelassen. Ein Teufelskreis. Den zu einem Vermehrer will man ja auch nicht. Ich glaube nicht das der Käufer viel verändern kann, ausser er verzichtet ganz auf Rassenhunde, möchte ich auch niçht, ich habe mich ja in die Rasse verliebt. Meist hat man im Leben auch nicht soviele Hunde, das man Erfahrungen sammeln kann, beim Züchter sieht das anders aus

Franki · Rang 11 Alter: 33 Anmeldedatum: 12.03.2005 Beiträge: 3984

	Zitat:
	Ich glaube nicht das der Käufer viel verändern kann,

Diese Meinung teile ich. Das Problem liegt bei der Züchterschaft und sonst bei niemanden. Leider ist es aber so dass man damit alle über einen Kamm schert und damit ungerecht wird weil es auch etliche gibt, die mit sehr viel Engagement und know how versuchen, ihr bestes bei den Zuchtentscheidungen zu geben und es auch schaffen, grundlegend gesunde Hunde zu züchten (ein jeder Hund kann krank werden).
Ich gebe Dir auch recht dass es schwierig ist solche aufindig zu machen bzw für den Laien eben die Schwierigkeit der Differenzierung besteht. Aber es gibt sie in Deutschland. Ein jeder muss sich selber auf die Suche machen. Wichtig ist sich Zeit zu lassen, uU viel Zeit. Ich würde auf einen Wurf auch 2 Jahre warten, das kann durchaus mal der Fall sein.

Grüße
Frank

Anja O`Glendence · Verfasst am: 11.3.2015, 21:17 Titel:

Hallo,

ich bin da völlig anderer Meinung, der Käufer kann alles verändern. Die Massenzüchter würden doch nicht mehr "produzieren" (sag ich jetzt mal so provokativ) wenn es keine Abnehmer gäbe.

@ Trix - ob der Hund nun zu lange Beine hat, fehlende Zähne etc. sagt doch nichts über seinen Gesundheitszustand aus.

VG
Anja

Franki · Rang 11 Alter: 33 Anmeldedatum: 12.03.2005 Beiträge: 3984

Anja wie soll denn der Käufer Übwrzüchtungsmerkmale sicher erkennen? Darum geht es doch hier in diesem thread.Das alles hat nichts mit Massenzüchtern zu tun.
Die Züchter, die sich für massive Übertypisierung entschieden haben tun das im Gros der Fälle aus ganz anderen Gründen. Die Welpenkäufer bekommen da eher sogar die weniger übertypisierten Hunde ab, die anderen behalten die nämlich selber. Und von der massiven Übertypisierung bis zur tats. Überzüchtung ist manchmal nur noch ein schmaler Grat vorhanden oder eben bereits überschritten-- bei manchen Rassen.

Für alles und zwar wirklich für jede Entwicklung in seiner Rasse trägt jeder einzelne Züchter bei und Verantwortung. Er ist ein Treuhänder - auf Zeit - für die jew. Rasse. Leider eignen sich in der Funktion als Treuhänder nicht wirklich alle...... . Bei allen Rassen. Überzüchtete Rassen haben rein gar nichts bzw nur sekundär mit Massenzüchtern zu tun.

Grüße
Frank

Franki · Rang 11 Alter: 33 Anmeldedatum: 12.03.2005 Beiträge: 3984

Labradorchampion früher - heute (aktuell extrem erfolgreicher Hund).

Man sieht einen tendentiell fetten, völlig übersubstanzvollen Hund, der mehr an einen Molosser erinnert.
Dasselbe sehen wir bei vielen anderen Rassen auch: zu groß, zu schwer, in der Bewegung teilweise ein schierer Horror (Videos anschauen und mit dem rassetypischen Gangwerk vergleichen).Bei Toyrassen tendentiell zu klein da ist es das Gegenteil.

Der Grund für diese züchterischen "Leistungen" liegt nicht bei den Welpenkäufern. Es liegt an den Züchtern, die bestimmte Merkmale bis zum Äußersten übertypisieren weil das auf vielen Hundeschauen belohnt wird. Viele Rassen werden zu Karrikaturen ihrer selbst degradiert.Und davon gibt es nach wie vor genug.

Für mich ist und bleiben daher der Anker jeder Rasse die Züchter, die sich von alledem lossagen und versuchen sich an die eigentlic stets SINNVOLLEN Vorgaben aus den jew. Rassestandards zu halten. solche Hunde sind ganz normal ausschauende Hunde, unspektakulär, funktional und sollten prinzipiell arbeitsfähig sein(ursprüngliche Verwendung) . Und genau nach solchen Züchtern würde ich als Welpenkäufer Ausschau halten. Und die gibt es bei jeder Rasse. Sich einfach Zeit lassen dabei.

Grüße
Frank