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Die ersten Tage im Leben eines Hundewelpen. Verfasst am: 23.10.2006, 10:07 |
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Das muss der Züchter wissen
Normalerweise reisst die Nabelschnur an einer «Sollbruchstelle» oder wird von der Mutter durchgebissen. Diese beisst anschliessend auch die Eihäute auf und leckt den Welpen trocken. Andernfalls muss der Hundehalter den Welpen aus den Eihäuten befreien und ihn trocken rubbeln. So wird nicht nur verhindert, dass das Neugeborene Fruchtwasser aspiriert oder dass es auskühlt, es wird auch seine Atmung angeregt. Der Nabel sollte 2 bis 3 cm vom Bauch entfernt mit einem sauberen Faden abgebunden und mit etwas Jodtinktur oder Merfen desinfiziert werden.
Es ist enorm wichtig, dass die Welpen bald nach der Geburt bei ihrer Mutter saugen können. Das Kolostrum (= erste Milch) enthält sehr hohe Mengen an Antikörpern gegen Krankheitserreger, die in der Umgebung der Mutter vorkommen oder gegen die sie geimpft ist. Diese Antikörper können vom Welpen nur in den ersten 16 Lebensstunden aus dem Darm aufgenommen werden. Auch wenn eine Hündin nur sehr wenig Milch hat, lohnt sich am ersten Lebenstag jede Anstrengung, den Welpen an der Mutterhündin zum Saugen zu bringen.
Der Gesundheits-Check für Neugeborene
Mit einem digitalen Fieberthermometer und etwas Gleitcreme kann man überprüfen, ob der Anus durchgängig ist. Bei einer Massage des Afterbereichs mit einem feuchten Wattebausch sollte der Welpe Urin absetzen. Wichtig ist auch, die Maulhöhle zu untersuchen, um eine Gaumenspalte frühzeitig zu erkennen. Der gesunde Welpe trinkt und schläft. Sein Saugreflex ist kräftig, die Maulschleimhaut rosa und feucht und die Atmung deutlich schneller als bei einem erwachsenen Tier. Nach einer Mahlzeit hat der Welpe einen vollen, aber weichen Bauch, und beim Anfassen zeigt sich eine gute Körperspannung. Der Nabel bildet sich innert weniger Tage zu einem dünnen, trockenen und kurzen Faden zurück. Die Augenlider werden zwischen dem 7. und 14. Lebenstag geöffnet. Da der Lidreflex erst allmählich einsetzt, kann es bei einer frühen Öffnung der Lider sinnvoll sein, die Augen für einige Tage mehrmals täglich mit Vitamin-A-Augensalbe vor Austrocknung zu schützen. Eine Vorwölbung der noch geschlossenen Lider ist meist ein Hinweis auf eine Infektion. Auch die Ohren öffnen sich erst 6 bis 14 Tage nach der Geburt. Ein besonderes Augenmerk gilt der Raumtemperatur, da die Körpertemperatur in den ersten beiden Lebenswochen lediglich zwischen 35,6 und 36,1 °C liegt. Sicherheitshalber bietet man in der Wurfkiste eine wärmende Unterlage an in Form einer Heizplatte oder Wärmeflasche. Auch gesunde Welpen sollten ab ungefähr der dritten Lebenswoche mehrmals im Abstand von 14 Tagen entwurmt werden, da die Rundwurmlarven vorwiegend durch Muttermilch übertragen werden.
Welpen sollten nur zugeschöppelt werden, wenn dies wirklich notwendig ist (ungenügende Gewichtszunahme, Erkrankung der Mutter, zu grosser Wurf). Bis zum Alter von zehn Tagen haben Welpen keinen Hustenreflex; mit dem Schöppeln ist in dieser Zeit also immer die Gefahr verbunden, dass sich der Welpe verschluckt und eine Lungenentzündung entwickelt. Mit der richtigen Fütterungstechnik lässt sich dieses Risiko minimieren. Am besten eignet sich eine Schoppenflasche in L-Form, aus der der Welpe die Milch saugt. Mit dieser besteht weniger die Tendenz, dem Welpen die Milch «einzuschütten», was zu einer lebensgefährlichen «Verschluck»-Pneumonie führen kann. Der Nuggi muss zur Welpengrösse passend gewählt werden, die Milch sollte langsam raustropfen und keinesfalls in einem Strahl fliessen. Ganz wichtig ist die richtige Körperhaltung des Welpen beim Füttern: Er sollte auf dem Bauch liegen, eventuell die Vorderbeine etwas höher als der Rest, und die Milch aktiv aus dem Schoppen saugen.
Jeden Tag auf die Waage
Um zu prüfen, ob genügend Milch aufgenommen wird, empfiehlt es sich, den Welpen einmal täglich zu wägen. Ein Welpe benötigt durchschnittlich rund ein Fünftel seines Körpergewichtes Milch pro Tag und verdoppelt sein Geburtsgewicht in den ersten zehn Tagen nach der Geburt. Am besten füttert man ad libitum, so viel der Welpe will. Nur wenn der Welpe einen enorm guten Appetit hat und eventuell gebläht ist oder unter Durchfall leidet, muss man die Milchzufuhr einschränken. Man sollte möglichst bei der gleichen Ersatzmilch bleiben, da eine Umstellung häufig zu Bauchweh oder Durchfall führt. Die Fütterung sollte in den ersten zwei Wochen alle zwei Stunden stattfinden, in der dritten Woche kann man den Zeitraum auf drei bis vier Stunden ausdehnen.
Nach der Fütterung braucht der Welpe eine Massage des Bauchs und des Analbereichs mit einem feuchten Waschlappen, um den Kot- und Harnabsatz anzuregen. Kot sollte mindestens einmal pro Tag abgesetzt werden, Harn nach jeder Fütterung. Ab dem Alter von drei bis vier Wochen werden die Welpen zugefüttert; zusätzlich zur Milch wird ihnen also Fleischnahrung angeboten.
Daran erkennt man kranke Welpen
Kranke Welpen schreien viel und lange, fühlen sich kühl oder gar kalt und schlaff an. Sie saugen wenig und schwach und bleiben in der Gewichtsentwicklung zurück. Weitere Hinweise auf Krankheit sind Durchfall, Erbrechen, intensiv gelb gefärbter Urin, Fieber oder Untertemperatur sowie eine erschwerte Atmung, Augen- oder Nasenausfluss.
Kranke Welpen leiden, unabhängig von der Grunderkrankung, auch an Unterkühlung, Austrocknung und Unterzuckerung. Wärme und Fütterung sind deshalb enorm wichtig. Verweigert der Welpe die Nahrung, muss ihm über eine Infusion Flüssigkeit zugeführt werden. Ein diätetischer Durchfall kann innert weniger Stunden zu einer lebensbedrohlichen Austrocknung führen. |
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