Studien aus der Kleintierpraxis
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Marie Rang 11

Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 7.6.2007, 13:06 Titel: Studien aus der Kleintierpraxis |
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PRADOFLOXACIN BEI TIEFER PYODERMIE DES HUNDES
Tiefe Pyodermien können aufgrund verschiedenster Faktoren schwierig und langwierig in der antibiotischen Therapie sein. Ist der Gyrasehemmer Pradofloxacin eine ähnlich gute Wahl wie der `Klassiker` Amoxicillin plus Clavulansäure?
Eine gerade publizierte multizentrische randomisierte Doppelblindstudie gibt Antwort!
In die genannte Studie aufgenommen wurden Hunde mit den klinischen Symptomen einer tiefen Pyodermie und einer positiven Bakterienkultur. Bei jedem Besuch wurden Hautveränderungen, Pruritus und Allgemeinzustand nach einem Scoring-Protokoll dokumentiert.
Die Hunde wurden entweder mit 3 mg/kg Pradofloxacin 1x täglich oder mit Amoxicillin 10 mg/kg plus Clavulansäure 2,3 mg/kg 2x täglich therapiert und wöchentlich über 3 Wochen und danach alle 2 Wochen bis 2 Wochen über die klinische Abheilung hinweg kontrolliert.
Die maximale Therapiedauer betrug 9 Wochen und die maximale Kontrolldauer 11 Wochen. Die erste Gruppe (mit Pradofloxacin) umfaßte 56, die zweite (mit Amoxicillin-Clavulansäure) 51 Hunde. 48/56 Hunde aus Gruppe 1 (86%) zeigten klinische Heilung, 4 zeigten eine Besserung und 4 blieben unverändert.
Ein Wiederauftreten der Symptome wurde bei keinem Tier nach 11 Wochen gesehen. 37/51 Hunde aus Gruppe 2 (73%) zeigten klinische Heilung, 3 eine Besserung und 5 blieben unverändert. Bei 6 Hunden kam es binnen 2 Wochen nach Absetzen des Antibiotikums zum Rezidiv. Nach diesen Ergebnissen ist Pradofloxacin bei der Behandlung von tiefen Pyodermien beim Hund eine wirksame und durchaus dem Amoxicillin mit Clavulansäure vergleichbare Therapieoption.
Quelle: Ralf S. Mueller, Bernd Stephan (2007): Pradofloxacin in the treatment of canine deep pyoderma: a multicentred, blinded, randomized parallel trial. In: Veterinary Dermatology 18 (3), 144–151.
NIERENVERSAGEN BEI HYPERPARATHYREOIDISMUS - WAS SIND DIE PROGNOSTISCHEN FAKTOREN?
Eine interessante Frage, schließlich möchten die Besitzer von Hunden mit primärem Hyperparathyreoidismus genau das wissen, ehe sie aufwendigen und eventuell riskanten Therapien zustimmen.
Diese Studie an knapp 30 Hunden liefert wichtige neue Informationen...
Die Unterlagen von 29 Hunden mit primärem Hyperparathyreoidismus wurden retrospektiv ausgewertet, um herauszufinden, welche Faktoren mit Nierenversagen korreliert sein könnten.
Die Mehrzahl der Tiere war mittelalt, 4 der 29 waren Keeshonds. Hauptsymptome waren Polydipsie und Poylurie.
Alle hunde hatten ein erhöhtes Gesamt- und ionisiertes Calcium, während die Plasma-Phosphatkonzentrationen variabel waren.
Die Ultraschalluntersuchung der Parathyreoidea ergab eine noduläre Vergrößerung, die auch gut mit dem OP-Situs korrelierte.
Die Mehrzahl der Hunde wurde mittels Parathyreoidektomie therapiert. Bei 5 Hunden wurde eine ultraschallgestützte chemische Ablation der Parathyreoidea drchgeführt, die nur bei zweien zu einer partiellen Besserung führte.
3 Hunde wurden binnen einer Woche nach Vorstellung euthanasiert. 7 weitere Hunde hatten Nierenversagen entweder bereits zum Zeitpunkt der Diagnose oder binnen 6 Monaten nach der Operation. Die entwicklung eines Nierenversagens korrelierte zwar mit dem Gesamt-Calciumspiegel, aber nicht mit anderen Faktoren einschließlich des Calcium-Phosphat-Produkts.
13 der behandelten Hunde lebten zum Zeitpunkt dieser Publikation noch, was 6 Monate bis 3,5 Jahre nach der Operation heißt.
Demnach entwickeln Hunde mit primärem Parathyreoidismus und hohem Gesamt-Calciumspiegel eher ein Nierenversagen als die übrigen, und das Calcium-Phosphat-Produkt scheint kein brauchbarer prognostischer Faktor zu sein.
Die ultraschallgestützte chemische Ablation scheint keine Vorteile gegenüber der Chirurgie zu bringen.
Quelle: Gear RN, Neiger R, Skelly BJ, Herrtage ME. (2005): Primary hyperparathyroidism in 29 s: diagnosis, treatment, outcome and associated renal failure. In: J Small Anim Pract. 2005 Jan;46(1):10-6. |
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