Warnung vor Hunden vom Polenmarkt



 
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Angelika vonderlerche
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BeitragVerfasst am: 9.9.2004, 17:21    Titel: Warnung vor Hunden vom Polenmarkt    


Slubice (MOZ) Neben vielen anderen preiswerten Dingen werden auf den polnischen Märkten entlang der Grenze auch junge Hunde angeboten. Vertreter der Grünen machten am Mittwoch vor Ort auf die Schattenseiten und Gefahren dieses Handels aufmerksam.

"Och, ist der süß und knuddelig! Und so billig! Wollen wir uns nicht einen kaufen?" So oder ähnlich ist wohl schon manche deutsche Familie auf den polnischen Grenzmärkten zum Hundebesitzer geworden. "An Wochenenden habe ich hier schon Kinder mit Welpen in den Händen gesehen oder Erwachsene, die die jungen Tiere in der Einkaufstasche über die Grenze bringen wollten", berichtet Monika Blankenstein. Die Lehrerin aus Frankfurt, die sich auch als Stadtverordnete der Grünen und 2. Vorsitzende des örtlichen Tierschutzvereins engagiert, ist bestürzt über die Ausmaße, die der illegale Tierhandel an der Grenze angenommen hat: "Stafford­shire-Welpen, die in Brandenburg als besonders gefährlich gelten, liegen hier zu viert im Pappkarton, die Boxerjungen quälen sich über Stunden ohne Wasser in der prallen Sonne und Katzenkinder hat man in Vogelkäfige gesperrt."

Was ein Laie nicht erkennt, ist Tierexperten sofort klar: Die meisten dieser Hunde wurden zu früh von ihren Müttern getrennt, viele tragen wegen der nicht artgerechten Haltung bereits Krankheiten in sich. Alarmiert von ihrer Frankfurter Parteifreundin, hatten sich am Mittwoch der grüne Spitzenkandidat zur Landtagswahl, Wolfgang Wieland, und die Berliner Abgeordnete Claudia Hämmerling in Begleitung eines Tieraztes zu einem Besuch in Slubice aufgemacht.

"Diesem Kleinen hier gebe ich noch drei Tage Lebenszeit", sagt der Arzt, als er einen kleinen Mischlingswelpen in die Hand genommen hat. Das Problem: Das Hündchen hat nicht nur einen von Würmern aufgequollenen Bauch, es sitzt zwischen seinen Geschwistern in einem Korb und steckt diese garantiert an. Dazu erzählen die Verkäufer haarsträubende Geschichten. Die angeblich rassereinen Labrador-Welpen sind in Wahrheit Mischlinge, der Hundeausweis mit der vermeintlichen Tollwut-Impfung entpuppt sich als Fälschung. "Klar, die 40 Euro, die die Tiere kosten sollen, sind im Vergleich zu deutschen Preisen niedrig", urteilt der Arzt. Doch das "Schnäppchen" könne durch die nötigen Behandlungskosten rasch wieder zunichte gemacht werden. Noch eine Sorge hat der Arzt: "In Frankfurt gibt es mittlerweile mehrere Hundekrankheiten, wie etwa die gefährliche Parvovirose, die von diesen Märkten eingeschleppt wurde."

Am Stand nebenan gibt es Boxer-Junge. "Die sind ja kupiert, das ist in Deutschland verboten", bemerkt Claudia Hämmerling und zeigt auf die abgeschnittenen Schwänze. So mancher Käufer werde sich später wundern, wie groß diese Hunde werden. "Viele Familien sind damit einfach überfordert", sagt sie.

Die Abgeordnete bekennt, dass sie früher selbst Anhängerin der sogenannten "Kampfhunde"-Theorie war, inzwischen aber davon abgekommen sei. "Es gibt keine aggressiven Hunderassen, nur einzelne Hunde, die aggressiv gemacht werden", ist sie überzeugt. Der Charakter eines Hundes hänge außer von seinen Genen von der Sozialisation in den ersten Lebenswochen und von der Erziehung ab. "Diese Hundewelpen hier sind schon verängstigt und aggressiv, weil sie viel zu früh den Muttertieren entzogen wurden", befürchtet sie. Und durch die Zufallskäufe gelangten sie oft in die Hände von Menschen, die sich auf die Erziehung eines Hundes gar nicht vorbereitet haben. Die Probleme für die Entwicklung des Tieres seien dadurch vorprogrammiert. "Wer einen Hund kaufen will, der sollte sich für dessen Herkunft und auch die bisherige Haltung interessieren", empfiehlt sie.

Monika Blankenstein hat versucht, Slubicer Stadtverordnete auf die Probleme aufmerksam zu machen - bisher aber vergeblich. Wolfgang Wieland plädiert dafür, dass der deutsche Grenzschutz stärker auf die lebenden "Souvenirs" achten solle. Er verweist auch auf eineNeuregelung, die schon ab 1. Oktober gelten soll. Tiere müssen dann für einen Grenzübertritt innerhalb Europas einen Mikrochip unter der Haut tragen, auf dem die Halterdaten und die Impfungen gespeichert sein müssen . "Diese Händler hier haben davon garantiert noch nichts gehört", sagt der Politiker zweifelnd. (Mit Adleraugen)

Mittwoch, 08. September 2004 (17:17)


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Angelika vonderlerche
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BeitragVerfasst am: 9.9.2004, 17:21    Titel: Mit Adleraugen: Nicht süß, eher grausam    


Von Dietrich Schröder

Darf’s zum Kilo Äpfel, der raubkopierten Videokassette und dem Schinken nicht noch ein Hündchen sein? Solche Angebote sind auf den polnischen Märkten an der Grenze gang und gäbe. Und wenn einen dann erst so ein kleines Wesen mit traurigem "Kauf mich"-Blick anschaut, ist es um das Herz vieler Einkauftouristen auch schon geschehen.

Doch häufig ist das Schicksal, das die kleinen Lebewesen zum Teil schon hinter sich, in vielen Fällen aber noch vor sich haben, statt süß eher grausam. Als eine Art Spielzeug gekauft überraschen sie ihre neuen Besitzer mit Pflichten und Sorgen, denen die Käufer oft nicht gerecht werden.

Der Tierhandel an den Grenzen ist in Wirklichkeit ein Skandal. Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele Kunden dem Kaufangebot widerstehen können. Und dass Politiker im vereinten Europa nicht nur auf das Problem aufmerksam machen, sondern auch versuchen, etwas daran zu ändern.

Mittwoch, 08. September 2004 (17:19)


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BeitragVerfasst am: 9.9.2004, 17:43    Titel:    

Ja Angelika, das ist eigentlich hinreichend bekannt, aber es gibt sie immer noch, diese "Schnäppchenjäger". Aber das ist auch hier in Deutschland nicht anders, billig sollte der Hund sein und das dicke Ende kommt dann meistens hinterher. Traurig für die Hunde und für die Besitzer.
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