Warnung vom Tierarzt



 
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Marie
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BeitragVerfasst am: 3.12.2015, 08:37    Titel: Warnung vom Tierarzt    

[...vorab möchte ich klarstellen, dass ich wie schon in mehreren Artikeln beschrieben, absoluter BARF-Befürworter bin - sofern mit Sinn und Verstand. Allerdings verstehe ich ebenso sämtliche Trockenfütterer - nennt sich Toleranz! (die leider im aktuellen Ernährungskrieg mit Füßen getreten wird...]

Wann wird BARF gefährlich?
Kurz: Wenn man keine Ahnung hat...


Ausführlich: Wenn Menschen tatsächlich glauben, dass ein Wochenendkurs zum ERNÄHRUNGSBERATER dazu befähigt ein eigenes Futtermittel zu kreieren und gewerblich zu verkaufen!

Erklärung: Nachdem jetzt schon mehrfach Patienten, die über ein und den selben 'verkaufenden Berater' Futter beziehen, mit hochgradigem Juckreiz, Erbrechen, blutigem Durchfall, Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) und jetzt noch obendrein wiederholt futtermittel-induzierter Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) vorstellig wurden ist mal langsam Schluss!

Schuld an der Überfunktion ist die Verwendung von minderwertigen Komponenten - im konkreten Fall Rinder-Kehlkopf mit nur schlecht bis gar nicht entferntem Schilddrüsengewebe, wodurch es zu einer gesteigerten Aufnahme von entsprechenden Hormonen kommt.

ANZEICHEN einer Hyperthyreose können Hyperaktivität, Juckreiz, deutlich erhöhter Blutdruck und sogar Wesensveränderungen (Angstzustände oder Aggressivität) sein.

Der dunkel-blutige Durchfall kam übrigens durch die Verfütterung reiner Fleischmahlzeiten ohne jedwede Zusätze. Sollte wohl einer Eliminationsdiät für Futtermittel-Allergiker entsprechen!?! Hätte aber auch auf Dauer tödlich enden können. Solche Basics würde ein ECHTER Fachmann wissen...

Schaut euch bitte an WAS in den Mahlzeiten eurer Fellnasen drin ist.

Und wenn jemand großspurig angibt das BARF selbst anzumischen ist Vorsicht geboten. Es wird zwar immer lapidar gesagt, dass das Zubereiten keine Hexerei sei...

Das stimmt zwar - Kindergarten ist es aber auch nicht!

Es ist nicht damit getan Fleisch vom Schlachter zu holen und Gemüse mit was Öl zuzugeben. Außerdem ist Fleisch nicht gleich Fleisch - den Unterschied lernt man aber auch erst im Rahmen einer echten Ausbildung.

Nur mal so ein Zitat am Rande: "Eine seriöse Ernährungsberatung ist dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Beratung keine Verkäufe stattfinden und der Berater sich in seinen Ausführungen herstellerneutral und werbefrei verhält." (Simpel-Quelle: Wikipedia)

Ich habe vor längerer Zeit mal auf die Möglichkeit eines, zugegebenermaßen recht kostspieligen, BARF-Profils im Rahmen einer Blutuntersuchung hingewiesen. Auch wenn solche Blutuntersuchungen immer nur eine Momentaufnahme darstellen bin ich weiterhin der Meinung, dass man 1x pro Jahr eine Routine-Blutuntersuchung machen lassen sollte, wobei in aller Regel auch ein Standard-Blutbild mit Organcheck incl. Schilddrüse und spez. Pankreaslipase ausreicht.

Und an den Dachverband:
Warum kann die BERUFSBEZEICHNUNG nicht einfach geschützt werden?
Nur weil diese Wochenend-Möchtegern-Berater glauben durch die Weitergabe ihrer 3-5 Fakten qualifiziert zu sein, müssen sich ausgebildete Fachleute (die die Bezeichnung zu Recht tragen!) mit so was in einen Topf werfen lassen.

Das Problem des Übernahmeverschuldens kann bei solch Ungelernten leider kaum angewendet werden - denn woher sollten sie ihre Grenzen kennen? Doch wohl nicht von 2 Mal 8 Stunden Pseudo-Unterricht!?!
Tierarzt Sebastian Goßmann-Jonigkeit (aus Engelskirchen nahe Köln)





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Lümmeline
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BeitragVerfasst am: 14.12.2015, 16:19    Titel:    

Oha, das ist ja richtig übel. Ich wusste gar nicht, dass man nach so einem Blitzkurs diesen Titel tragen darf. Gut, dass dem TA der entsprechende "Hersteller" aufgefallen ist, das war sehr aufmerksam. Aber kann man dem "Berater" wirklich was?
Nic04
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Hunde der User:
Kea von den white Dogs
Alex von Bewie, gen. Max +15.4.11
O'Glendence Rose DeWitt Bukater

BeitragVerfasst am: 16.12.2015, 21:06    Titel:    

Wahre Worte!!!

Das Problem der Wochenendberufsausbildung gibt es leider viel zu häufig für Mensch und Tier Weinen

_________________

Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft eines Menschen.
(Konrad Lorenz)
Marie
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BeitragVerfasst am: 7.5.2016, 07:41    Titel:    

4 Pfoten für ein BARFeluja

Man braucht nicht lang online zu suchen und findet Hetzkampagnen an allen Ecken: sei es gegen Human- oder Tiermediziner, Anwälte, Banker usw.

Durch all diese Kritiken zieht sich ein Vorwurf wie ein roter Faden: dass immer der Profit im Vordergrund stünde (+/- Inkompetenz).

Warum scheinen BARF-Händler per se von diesem Vorwurf befreit sowie so vertrauenserweckend, dass man ihnen blind vertraut?

Mir ist zwar der Krieg vieler Barfer gegen das ihrer Meinung nach tödliche bzw. mordende Trockenfutter bekannt, aber warum ist in den Augen dieser Tierhalter eine Rohfütterung prinzipiell frei von jedweder Gefahr?

Ich sehe keine Probleme bei der Verfütterung von Roh-Fertigportionen mit Batch-Code aus industrieller Produktion an gesunde Hunde, sofern es der Hund mag und verträgt (für manche ist es tatsächlich nichts, aber dies nur am Rande).

Die so produzierten Chargen sind derart gut kontrolliert, dass es zu keinen bösen Überraschungen kommt. Und falls doch was bei den Routine-Prüfungen auffällt wird eine entsprechende Rückrufaktion gestartet.

Den aktuellen Trend, dass vielerorts (anscheinend durch steigenden Konkurrenzdruck oder der Nachfrage nach günstigen Alternativen) der 'Service' des individuellen Zusammenmischens von Zutaten zunimmt sehe ich jedoch äußerst kritisch.

Da werden unter Umständen günstige Schlacht-'Überbleibsel' vom Schlachthof (meist minderwertiger Qualität) gekauft, unter eher fragwürdiger Einhaltung der erforderlichen Kühlkette im Auto nach Hause gebracht um es dann anschließend noch zu verarbeiten.

Wenn dann die verfütterten Rationen eine Unter- oder Überversorgung mit bestimmten Stoffen verursachen ist dies zwar in aller Regel schwer nachzuweisen, bei deutlich zu viel Kehlkopffleisch ist es hingegen recht einfach:

Wir hatten jetzt binnen acht Wochen drei individuell gebarfte Hunde, die alle fütterungsbedingt eine derart massive SCHILDDRÜSENÜBERFUNKTION (Hyperthyreose) entwickelt hatten, dass sie symptomatisch hochgradigst auffällig wurden: ständige Unruhe bzw. Rastlosigkeit, enorm gesteigerte Herzfrequenz (Tachycardie) und unentwegtes Hecheln bis hin zur Kurzatmigkeit (Dsypnoe).

Und wenn der Labortierarzt schon telefonisch nachfragt ob man sich aufgrund des aus dem MESS-Bereich (!) katapultieren Schilddrüsenwertes (Thyroxin) vielleicht auf dem Untersuchungsantrag in der Spezies (Katze statt Hund) geirrt habe, wird's schon echt übel.

Wer sich über den genauen Ablauf der fütterungsinduzierten Hyperthyreose durch Überversorgung mit futterbeinhaltendem Schilddrüsengewebe informieren möchte kann sich bei Bedarf den folgenden Artikel zu Gemüte führen:

https://www.facebook.com/Tierarzt.J....04437/?type=3&theater

Wer jetzt glaubt, dass ich mit diesen Zeilen bloß polarisieren möchte liegt falsch, denn ich würde mir wünschen, dass sich alle barfenden Hunde- und Katzenhalter mitunter deutlich mehr mit der Thematik beschäftigen und nicht alles blind glauben - sonst wird doch gottseidank auch Vieles kritisch hinterfragt.

Niemand sollte sich persönlich angegriffen fühlen. Es geht nicht darum den Zeigefinger zu heben, sondern auf potentielle Gefahrenquellen hinzuweisen und Tiere so davor zu schützen.

Ich fände es sehr schade wenn diese durchaus sinnvolle Ernährung durch unsachgemäße Produktion in Verruf geraten würde. Einer der Hunde wird jetzt übrigens bereits wieder mit Trockenfutter gefüttert weil das Herrchen kein Vertrauen mehr zum BARF hat und sogar auch allen Freunden und Bekannten davon abrät.

Auch wenn ein gut geschulter BARF-Händler vielleicht nicht sämtliche Zusammensetzungen seiner vertriebenen Produkte im Kopf hat weiß er/sie jedoch wo's steht (ohne lange suchen zu müssen)... Beispielsweise wieviel % Schilddrüsengewebe beinhaltet ist. Traut euch einfach mal konkret zu fragen.

VERTRAUEN ist gut - KONTROLLE ist besser! Dafür gibt es keine Ausnahmen...
[Ach ja, ich bin absolut PRO-BARF - sofern vernünftig durchgeführt! Und bevor wieder irgendjemand Gerüchte in die Welt setzen möchte, dass ich zukünftig selbst BARF verkaufe o.ä. Unsinn, sei beruhigt: ich bin im Beruf des Mediziners voll ausgelastet und überlasse den Futterhandel jedweder Art gerne Anderen

Tierarzt Sebastian Goßmann-Jonigkeit (aus Engelskirchen nahe Köln)




https://www.facebook.com/Tierarzt.J..../posts/1164092990277597:0
kanne
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BeitragVerfasst am: 31.5.2016, 23:13    Titel:    

danke.gif lg kanne
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