89 Welpen und viele Fragezeichen

Angelika vonderlerche · Verfasst am: 6.9.2005, 22:30 Titel: 89 Welpen und viele Fragezeichen

89 Welpen und viele Fragezeichen

Dubioser Hundetransport ohne Papiere beschäftigt die Staatsanwaltschaft

Kitzingen/Würzburg - Vergangenen Freitag um 13.30 Uhr brach im Kitzinger Tierheim der Ernstfall aus: Auf einen Schlag standen 89 durstige Hunde-Welpen vor der Tür. Die Tiere stammten allesamt aus einem ungarischen Kleintransporter. Eine seltsame Fuhre - bei der so einiges nicht stimmte.

Wenn heutzutage ein Hund in Europa eine Reise tut, dann braucht er zwei Dinge: einen EU-Heimtier-Pass und eine Kennung in Form einer Tätowierung oder eines Chips. Genau daran haperte es bei dem Transport, auf den die mobile Kontrollgruppe des Bamberger Zolls an der Raststätte Haidt (Lkr. Kitzingen) ein Auge geworfen hatte. Doch statt auf Schmuggel-Zigaretten trafen die Zöllner in dem Kleintransporter aus Ungarn auf 89 Augenpaare.

Die Welpen waren zwar professionell in Käfigen untergebracht, die erforderlichen Tier-Pässe fehlten jedoch. Und noch etwas ließ die Beamten argwöhnen: Etwa die Hälfte der Tiere wies keinen gesetzlich vorgeschriebenen Chip auf. Damit war klar: Eine Weiterfahrt - Ziel sollte ein Tiermarkt in Belgien sein - würde es nicht geben. Bis zur Klärung der Herkunft der Tiere ging es für den Hunde-Nachwuchs zunächst geschlossen ins Kitzinger Tierheim.

Dort aktivierte man alle zur Verfügung stehenden Helfer und verschaffte sich einen ersten Überblick: 89 Tiere, vermutlich fünf bis acht Wochen alt. Geschätzter Wert pro Tier: etwa 400 Euro. 18 Rassen, vom Neufundländer über Chihuahua bis hin zu Kampfhunden in Form von neun Bullterriern, deren Einfuhr verboten ist, war alles vertreten. Ob der Hunde-Invasion schlug Kitzingens Tierheim-Chefin Angela Drabant bei den Tierheimen im Umkreis Alarm: 30 Tiere kamen nach Schweinfurt, 21 nach Würzburg und 38 blieben in Kitzingen. Und das, obwohl Kitzingen bis unters Dach belegt war: Von den 20 Zwingern standen bloß noch zwei zur Verfügung.

"Verschiedene Verstöße"

Hinter den Kulissen wurde es am Montag hektisch, jede Menge Fragen standen im Raum: Waren die Tiere überhaupt alt genug für den Transport? Woher kamen die Hunde? Und warum fehlt die Kennung? Neben dem Zoll und den Tierheimen beschäftigen sich inzwischen auch die Staatsanwaltschaft Würzburg sowie das Kitzinger Veterinäramt mit dem ungewöhnlichen Fall.

Dessen Leiter Dr. Uwe Knickel sieht "verschiedene Verstöße" im Raum stehen, wobei es für ihn zunächst darum geht, ob eine Seuche - etwa die Staube - eingeschleppt wurde. In der Nacht zum Dienstag starb bereits ein Tier, zwei weitere stehen auf der Kippe. Die Tierbesitzer tauchten unterdessen am Montag beim Zoll in Bamberg auf und legten 89 Tier-Pässe vor. Eine Überprüfung, ob die Ausweise zu den Tieren passen, soll im Laufe des heutigen Mittwochs stattfinden.

Die Besitzer kommt die Aktion schon jetzt teuer zu stehen: Falls sie die Tiere überhaupt wieder bekommen, sind pro Tag und Tier zehn Euro für die Unterbringung fällig. Dazu kommen die Tierarzt-Kosten sowie möglicherweise mehrere Bußgelder.

Google Anzeigen

babababy · Verfasst am: 9.9.2005, 16:28 Titel:

Hallo,

also wenn ich so was lese, dann kann ich nur sagen!

und platze fast vor Verrückt

Gegen solche Transporte müsste man einfach viel härter vorgehen!