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10 Fragen an den Tierarzt/Fachtierarzt |
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Übersicht » 10 Fragen an den Tierarzt/Fachtierarzt |
11.12.2024, 03:41 |
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10 Fragen an den Tierheilpraktiker Verfasst am: 05.02.2017, 00:23 |
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Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin Andrea Feuster beantwortet 10 Fragen rund um das Thema "Naturheilkunde".
1. Wie hat die Naturheilkunde Ihr Interesse geweckt?
Andrea Feuster: Durch die Erkrankung meines ersten Hundes. Ich hatte mich vorher noch nie mit der Naturheilkunde auseinandergesetzt, suchte aber damals parallel zur Schulmedizin alternative Möglichkeiten, meinen Hund zu unterstützen. So bin ich zur Naturheilkunde bzw. zur Homöopathie gekommen und habe dann meine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin begonnen.
2. Wie gestaltet sich die Ausbildung eines Tierheilpraktikers?
Andrea Feuster: Man beginnt mit den Grundlagen, also Anatomie und Physiologie. Wie ist ein Körper aufgebaut, wie funktioniert der Organismus eines Säugetiers. Zudem wird natürlich die Pathologie, also die Krankheitslehre, unterrichtet. Die Dozenten sind Tierärzte, Biologen und erfahrene Tierheilpraktiker.
Dann kommt es darauf an, worauf man sich spezialisieren möchte. Die meisten Ausbildungsinstitute bieten eine Fachrichtung an, in der man dann gezielt ausgebildet wird. Also zum Beispiel die Homöopathie, die Phytotherapie oder die Traditionelle Chinesische Medizin, zu der die Akupunktur gehört. Parallel dazu gibt es Seminare, die den Unterrichtsinhalt vertiefen.
Zum Ende der Ausbildung, die je nach Institut und Fachrichtung zwei bis vier Jahre dauert, stehen die Abschlussprüfungen. Diese finden schriftlich, mündlich und in Form einer Abschlussarbeit, z.B. eine Fallbearbeitung, statt.
3. Welche Bereiche umfasst die Naturheilkunde?
Andrea Feuster: Sehr viele und auch sehr unterschiedliche. Dazu gehören die Homöopathie, die Phytotherapie, die Traditionelle Chinesische Medizin inkl. der Akupunktur, die Mykotherapie, die Isotherapie. Es gibt noch viele weitere Gebiete, z.B. die Apitherapie (Nutzung von Bienenprodukten) oder die Therapie mit dem Magnetfeld.
4. Wo liegen die größten Vorteile der Naturheilkunde?
Andrea Feuster: Im Wissen, dass jeder Patient individuell zu behandeln ist sowie in der Tatsache, dass der Organismus nur als Ganzheit zu betrachten und zu behandeln ist. Die alternativen Therapeutika sind weitestgehend nebenwirkungsfrei, auch das ist ein wichtiger Faktor.
5. Wo ist der Unterschied zur Schulmedizin?
Andrea Feuster: Die Schulmedizin „denkt“ in Organen bzw. Organsystemen. Es werden die einzelnen Symptome, die zum Ort der Erkrankung gehören, erfasst und behandelt. Die Naturheilkunde sieht den Körper aber als ein funktionierendes System, nicht als eine Summe der einzelnen Organe. Alles ist wichtig, die Ernährung, die Psyche, das Umfeld, frühere Erkrankungen.
In der Schulmedizin werden beispielsweise Erreger bekämpft, in der Naturheilkunde gilt es, das Immunsystem zu stärken und dem Körper Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Dann ist natürlich noch ein großer Unterschied, dass die Schulmedizin fast ausschließlich mit chemisch hergestellten Medikamenten arbeitet. In der Naturheilkunde werden nur Mittel, die wortwörtlich in der Natur vorkommen, eingesetzt.
6. Können Sie den Begriff „klassische Homöopathie“ den Lesern kurz erklären?
Andrea Feuster: Die sogenannte klassische oder genuine Homöopathie ist die Homöopathie nach Samuel Hahnemann, ihrem Erfinder. Durch einen Selbstversuch fand er heraus, dass ein Mittel, welches bestimmte Symptome erzeugen kann, in der Lage ist, diese auch bei einem Erkrankten, der diese Symptome zeigt, zu heilen. Daher stammt der homöopathische Leitsatz „Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt“.
Die klassische Homöopathie ist eine höchst individuelle Therapiemethode. So kann es sein, dass vier Hunde, die jeweils die gleichen Symptome zeigen, beispielsweise Husten, vier unterschiedliche homöopathische Arzneimittel bekommen und dadurch geheilt werden.
Der erste Hund hat z.B. einen trockenen Husten, der nur abends auftritt. Zudem ist er seit dem Husten eher lustlos und hat wenig Appetit. Der zweite Hund hat auch Husten, bei ihm ist er allerdings sehr locker und zeigt sich den ganzen Tag über. Er hat außerdem seit dem Husten einen Riesenappetit entwickelt.
Diese individuellen Symptome zeigen dem Homöopathen den Weg zum Arzneimittel.
Es geht also nicht nur um das Hauptsymptom „Husten“, sondern um die weiteren Nebensymptome, die sich zusätzlich zeigen und die fast immer bei jedem Patienten anders sind, wie das o.g. Beispiel zeigt. Es ist also ein großer Unterschied zur sog. „Kochbuchhomöopathie“ , wie wir ausgebildeten Homöopathen sie etwas ketzerisch nennen. In dieser wird bei jeder Magen-Darm-Erkrankung Nux vomica eingesetzt bzw. empfohlen. Wenn man Glück hat, und es ist zufällig das passende Mittel, dann funktioniert das auch. In den allermeisten Fällen funktioniert es nicht, weil es die Gesetze der Homöopathie missachtet und nicht individuell auf den Patienten eingegangen wird.
7. Können Sie uns einige Beispiele aus der Phytotherapie nennen?
Andrea Feuster: Die Mariendistel. Eine Pflanze, die die Leber schützt, sie in ihrer Regenerationsfähigkeit unterstützt, sogar so stark, dass sich die Leberwerte im Blutbild wieder verbessern können.
Oder die Weidenrinde. Der darin enthaltene Wirkstoffe Salicylate sind ein Schmerzmittel. Analog dazu gibt es in der Schulmedizin die chemisch hergestellte Salicylsäure, z.B. enthalten in Kopfschmerztabletten.
Bei Nieren- und Blasenerkrankungen ist die Brennessel eine hervorragende Heilpflanze. Sie hat eine harntreibende Wirkung, ist außerdem entzündungshemmend.
8. Welchen Bereich sehen Sie als den wichtigsten der Naturheilkunde an bzw. welcher Bereich findet die meiste Anwendung?
Andrea Feuster: Das ist nicht leicht zu beantworten. Die wichtigsten Bereiche für mich persönlich sind die Homöopathie und die Phytotherapie, ebenso die Ernährungsberatung, sofern man diese als Teil der Naturheilkunde betrachten will. Die meiste Anwendung finden sicherlich ebenfalls diese drei sowie auch die Akupunktur.
9. Was passiert bei einer Erstvorstellung in Ihrer Praxis?
Andrea Feuster: Ich führe eine gründliche Erstanamnese durch, die im Schnitt ein bis zwei Stunden dauert. In dieser erfrage ich alle derzeitigen Symptome, frühere Erkrankungen und deren Behandlungen, ich erkundige mich nach dem Charakter des Tieres, seinen Vorlieben, Eigenarten, ich erfrage seine Ernährung und untersuche das Tier körperlich. Im Anschluss erarbeite ich einen ausführlichen Therapieplan individuell für das Tier.
10. Wie wichtig ist eine Zusammenarbeit mit der „Schulmedizin“?
Andrea Feuster: Meiner Meinung nach sehr wichtig. Gegenseitiges „Bekämpfen“ ist sinnlos, beide Bereiche sollten zum Wohle des Tieres zusammenarbeiten und sich ergänzen. Es wäre auch schön, wenn beide immer ihre Grenzen kennen würden und bei Bedarf dann zum jeweils anderen überweisen würden. Damit wäre vielen Tieren weitaus mehr geholfen, als mit der generellen Ablehnung der Alternativmedizin oder der Schulmedizin.
Zur Person:
Kontaktdaten
Andrea Feuster
Theodor-Körner-Str. 13
41515 Grevenbroich
Tel. 02181 / 70 66 201
E-Mail: info@tierheilpraxis-feuster.de
www.tierheilpraxis-feuster.de
11/2003 - 10/2005: Ausbildung zur Tierheilpraktikerin mit Fachrichtung Klassische Veterinärhomöopathie am Bildungswerk für therapeutische Berufe in Remscheid (BTB);
praktische Unterrichtseinheiten/Seminare mit THP Anja Niklas-Krajewski
erfolgreich bestandene Abschlussprüfung im Oktober 2005
01/2005 - 01/2006: Praktika bei verschiedenen Tierärzten in Grevenbroich und Jüchen
04/2007 - 03/2009: Ausbildung zur Klassischen Homöopathin an der Materia-Medica-Heilpraktikerschule in Kaarst
02/2010 - 12/2010: Kurs „Grundlagen der Anatomie, Physiologie und Allgemeinen Pathologie für Tiergesundheits- und Tierheilberufe“ an der Akademie für Tiernaturheilkunde Bad Bramstedt (ATM)
04/2014: Ausbildung zur Tier-Mykotherapeutin, MykoTroph Institut für Ernährungs- und Pilzheilkunde Limeshain
04 - 07/2014: Ausbildung zur Ernährungsberaterin für Hund & Katze mit Schwerpunkt BARF mit THP Swanie Simon
02 - 08/2015: Ausbildung zur Phytotherapeutin für Tiere an der Akademie für Tiernaturheilkunde Bad Bramstedt (ATM)
01 - 11/2016: Ausbildung zur Anwendung der "Lily Essences" mit der Begründerin der Essenzen Julia Graves
10/2016 - 08/2017: Ausbildung "Traditionelle Kräuterheilkunde für Hunde und Katzen" mit THP Swanie Simon
Photos: Andrea Feuster |
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