Wassermangel durch Trockenfutter!
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Marie Rang 11

Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 4.1.2014, 07:53 Titel: |
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Hallo Marie,
ich habe eine Frage betreffend der Verdauungszeit des Futters .Wie lange braucht Nass -bzw. Trockenfutter ?
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Viele Hundebesitzer machen leider den Fehler bei Stoffwechselvorgängen sehr eingleisig zu denken. Sie vergessen dabei die Komplexität der Stoffwechselvorgänge im gesamten Verdauungstrakt.
Man muss erst einmal unterscheiden, wo die unterschiedlichen Verdauungszeiten entstehen. Da gibt es erstens die Verweildauer im Magen.
Die durchschnittliche Verweildauer in den einzelnen Verdauungsabschnitten beträgt 2-8 Stunden im Magen, 1-2 Stunden im Dünndarm und 18-24 Stunden im Dickdarm.
Die Mutmassung , das aufgrund von unterschiedlichen Verdauungszeiten dieses oder jenes nicht zusammen gefüttert werden darf, gehört zu den unzähligen Myhten, die ohne Quellenangaben durch die Foren geistern.
Da ein Hund sein Futter nicht tagtäglich in reiner Form, z.B. ausschließlich nur Fleisch bekommt wird die Verdauungszeit immer vom gesamten Allgemeinzustand der Ration beeinflusst.
Pavlov z,B.versteht unter „ Verdauungszeit „ nur die Magenverweildauer.
Pavlov hat bei seinen Hundeexperimenten festgestellt , das Hackfleisch im Magen innerhalb von 4 Stunden verdaut wurde, Stärke allein wesentlich schneller. Und die Kombination von Fleisch und Stärke dauerte insgesamt 8 Stunden.
Wenn diese unterschiedlichen Verdauungszeiten tatsächlich ein Problem wären müsste man ja Fleisch , Fett, Gemüse, Kohlenhydrate immer sorgfältig voneinander trennen , da diese Bestandteile alle unterschiedliche Verweilzeiten im Magen haben . Die Fettverdauung im Magen dauert z.B.am längsten.
Der Organismus des Hundes ist selbstverständlich in der Lage, beide Nährstoffe
( Kohlenhydrate /Proteine)gleichzeitig zu verdauen, denn für die Resorption von Kohlenhydraten und Proteinen ist der Magen nicht primär zuständig.
Logischerweise ist die Magenverweildauer erstens nicht die absolute Verdauungszeit und zweites ist die Magenverweildauer von unzähligen verschiedenen Faktoren abhängig. ( z.b. viel oder wenig Fett, Rohfaser, Zerkleinerungsgrad und vieles mehr).
Bei ausschließlicher Fütterung von Fleisch dauert die Passage am längsten, da kann es dann durchaus sein, das ein Hund bis zu 3 Tagen keinen Kot mehr absetzt.
Vom Magen wandert das Futter in den Dünndarm, danach in den Dickdarm.
Die Verweilzeit im Dickdarm hängt vom Rohfaseranteil und der Darmflora ab.
Laut Studien passt sich der Anteil der verschiedenen Bakterien im Darm an die Ernährungsweise an.
Die Zusammensetzung der Darmflora ist immer abhängig davon was der Hund zu fressen bekommt .
Ich finde man sollte daher nicht von einzelnen "superempfindlichen " auf alle Hunde schliessen. Sehr viele Hunde vertragen ohne weiteres ein Mischung aus Trocken und Nassfutter.
Ein Hund, der von Geburt an, nur sehr einseitig ernährt wurde, wird logischerweise eher mit Verdauungsstörungen reagieren, während das Verdauungssystem eines Hund, der abwechslungsreich ernährt wurde , viel flexibler ist.
Ein einseitig gefütterter Hund besitzt nur eine sehr spezifische Darmflora, während ein vielseitig gefütterter Hund eine umfangreiche Palette von Mikroorganismen in der Darmflora besitzt.
Bekommt ein Hund nun ein Futter , für dessen Abbau die entsprechende Darmflora fehlt oder nur unzureichend vorhanden ist, sind Verdauungsstörungen oft unvermeidbar. Wenn die entsprechenden Bakterien in der Darmflora fehlen wird es nicht vertragen. Das hat mit den Verdauungszeiten wenig zu tun.
Daneben spielt noch die Bewegung nach einer Mahlzeit eine grosse Rolle, körperliche Belastungen unmittelbar nach der Fütterung , verzögern die Passagezeit, während Bewegung zu einem späteren Zeitpunkt das Gegenteil bewirkt.
Mehrmalige Fütterung wirkt beschleunigend.
So ist das mit den Verdauungszeiten!
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Joyce Rang 08


Alter: 55 Anmeldedatum: 17.03.2006 Beiträge: 508 Wohnort oder Bundesland: Rümlang/Schweiz
Hunde der User: Joyce *13.09.2005 Whiskybay gen.Weena 16.02.07
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Verfasst am: 5.1.2014, 11:49 Titel: |
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Hallo Marie,
Ich danke dir vielmals für die ausführliche Erklärung zum Thema Verdauung. _________________
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Marie Rang 11

Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 6.1.2014, 07:32 Titel: |
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Füttern Sie (noch) Trockenfutter?
1. Dem Trockenfutter wird die komplette Feuchte entzogen!
Der Restfeuchteanteil bewegt sich bei den meisten Trockenfuttersorten um die 10 %.
Das Tier benötigt aber ca. 60 bis 70 % Feuchte.
Es müsste also die restlichen 50 bis 60 % selbst trinken.
Das würde bedeuten: 1 Schale Trockenfutter - dazu 5 Schalen Wasser!
Kaum ein Hund trinkt so viel. Katzen sind eh trinkfaul.
Zwar wird das Tier etwas mehr trinken als bei Nassfutter, aber trotzdem viel zu wenig. Es ist anzunehmen, dass zu wenig Feuchte Nieren, Blase, Harnröhre und andere Organe belasten kann.
Ein Tier, das also bereits Probleme mit den Nieren hat, benötigt unbedingt Nassfutter (dies kann eine qualitativ hochwertige Dose oder Nahrung in Selbstherstellung sein). Und nicht, wie so oft empfohlen, eine spezielle Trockenfutter-Nieren-Diät.
Stellen wir doch den Vergleich: Was würde mit unserem Körper passieren, wenn unsere tägliche Nahrung nur aus trockenem Müsli bestünde? Und dann vielleicht ein Leben lang die gleiche Sorte? Die Antwort wissen Sie selbst.
Woraus besteht die "Feuchte" oder "Feuchtigkeit" bei Nassfutter?
Irrtümlicherweise wird sehr oft angenommen, dass die "Feuchte" = Wassergehalt im Futter ist.
Bei einem guten Nassfutter ist "Feuchte" nicht nur Wasser, sondern z.B. auch Zellflüssigkeit, Blut, Plasma, Lymphe - also die gesamte natürliche Feuchte des Fleisches mit den darin enthaltenen Nährstoffen. Auch für Haut und Fell ist diese Feuchte besonders wichtig.
Von 10 Hunden mit Schuppen, Hautproblemen, stumpfem Fell sind erfahrungsgemäß 8 davon mit Trockenfutter ernährt!
http://www.hundeausbildung-boeker.de/ |
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Lindi Rang 08


Alter: 73 Anmeldedatum: 29.07.2009 Beiträge: 571 Wohnort oder Bundesland: Steiermark
Hunde der User: Florian Felix
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Verfasst am: 6.1.2014, 12:59 Titel: |
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Da ich selber koche,bekommen meine Beiden meistens Naturreis dazu.
Dämpfe den Reis mit der 5fachen Menge Wasser ,püriere dann mit dem Stabmixer und gebe etwas Salz dazu.
Bekommen sie dadurch viel Feuchtigkeit oder entzieht der Reis dem Körper viel Flüßigkeit??? _________________
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Marie Rang 11

Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 6.1.2014, 15:16 Titel: |
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Bekommen sie dadurch viel Feuchtigkeit oder entzieht der Reis dem Körper viel Flüßigkeit??? |
Wenn der Reis salzlos-arm zubereitet wird, entwässert er.
Reis ist besonders natriumarm und dafür sehr kaliumreich. Viel Kalium hat eine entwässernde Wirkung.
Natrium bindet Wasser und hält es zusammen mit Chlorid im Gewebe zurück. |
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Lindi Rang 08


Alter: 73 Anmeldedatum: 29.07.2009 Beiträge: 571 Wohnort oder Bundesland: Steiermark
Hunde der User: Florian Felix
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Verfasst am: 6.1.2014, 19:32 Titel: |
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Danke,
werde jetzt beim Dämpfen schon Salz dazugeben. _________________
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Marie Rang 11

Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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