Wer ist am anderen Ende der Leine

Sabine · Verfasst am: 14.11.2006, 21:25 Titel: Wer ist am anderen Ende der Leine

Hallöchen,

ich beobachte bei Nico schon seit einiger Zeit etwas worüber ich mir nicht so ganz im Klaren bin. (Bei Nachbar´s Anton ist das übrigens auch so)

Bei manchen Hundebegegnungen kommt es bei ihm, so meine ich jedenfalls, manchmal darauf an, wer dort am anderen Ende der Leine ist (oder auch nur einfach dabei ist)

Zwei Beispiele:

Gestern Abend sind wir beim letzten Spaziergang "Rockie" einem Spaniel aus der Nachbarschaft in Begleitung von Herrchen und Frauchen begegnet. Wenn wir sonst auf ihn treffen und Herrchen ist nicht dabei ist echt der Teufel los!!!!! Sehr böse

Da könne sich die Beiden nicht riechen. Ist Herrchen aber dabei, läuft alles völlig ruhig ab.

Bei dem Golden-Retriever-Mischling (ebenfalls aus der Nachbarschaft) verhielt sich das recht ähnlich. Wenn der Besitzer mit Radscha und Jürgen damals mit Nico ging war alles bestens.
Wenn Nico mich am Ende der Leine weiß ist "Feierabend" mit Radscha!!!
Da führt er sich auf Konfus

Ist er da vielleicht der Meinung den "Rudelführer" hinter sich zu haben???? (Jetzt kann ich ja "gasgeben")
Ich hab damals ganz zu Anfang die Junghundegruppe und auch den Hundeführerschein alleine mit ihm gemacht. Da war Jürgen nie dabei.

Bin schon auf eure Meinungen gespannt Winken

Kann man da jetzt noch entgegenwirken???? Mein kleiner "Dickschädel" wird demnächst 4 Jahre alt Mr. Green

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Ushi · Rang 11 Alter: 68 Anmeldedatum: 09.06.2005 Beiträge: 2212

Hallo Sabine, das ist wirklich interessant, was du da beobachtest!

Ich erlebe mit Idefix was Ähnliches: wenn mein Mann mit ihm geht, läuft er wie ein frommes Lämmchen neben ihm her. Geh ich mit ihm, dann spielt er gern den wilden Mann.

Jetzt stell ich mir vor, dass es anderen Hunden auch so geht. Der Rüde ist also, wenn Herrchen mit ihm geht, ganz anders als sonst, viel weniger aggressionsbereit. Er wirkt dann natürlich auch auf Nico ganz anders - viel freundlicher oder eher "weniger unfreundlich", sodass der sich nicht provoziert fühlt - welch Wunder, man verträgt sich!

Was meinst, kann das dahinter stecken?

lG
Ilse

Sabine · Verfasst am: 14.11.2006, 22:22 Titel:

Hallo Ilse,

ich hab ja z.Zt. Urlaub und da geh´n wir dann mit Anton (auch Westie) so schön ne Stunde im Wald Gassi.

Etwas weiter oben in unserer Straße (die ja von Hunden bevölkert ist) wohnen 2 Airdeal´s. Der eine ist 6 (Eddie) und der andere bestimmt schon 9 (Ben) Jahre alt.

Warum ich das jetzt hier schreibe???? Mit Eddie haben die Besitzer z.Zt. enorme Probleme. Der testet jetzt noch aus wo er steht!?!?!?!? Herrchen hat bei ihm gar nix zu melden. Mit dem geht er gerne Gassi und fährt Fahrrad und macht eben was er will!!!
Geht dann Frauchen mit den Beiden raus, versucht´s Eddie dann halt auch bei ihr; nur sie ist die Standhafte und setzt ihren Willen eben durch Klatschen

Am besten hört Eddie auf den Sohnemann aus Beromünster (oder so).
Da läuft er total brav!!!!

Will damit nur sagen, daß das alles auch umgekehrt sein kann. Geschockt

Orientiert sich solches Verhalten vielleicht wirklich daran, daß sich der Hund an denjenigen hält der "für ihn" auch in der Familie das Sagen hat?????

Ich will jetzt hier wirklich keinem zu nahe treten

Und stelle das jetzt mal so als Diskussionsgrundlage ind den Raum. Winken

Diana of Ivy Garden · Verfasst am: 14.11.2006, 23:18 Titel:

Hallo Sabine,

ja, es liegt daran, wer am anderen Ende der Leine ist.

Wenn es sein "Rudelführer" ist, also ihm Sicherheit und Zuverlässigkeit vermittelt, hat er es nicht nötig sich zu äußern, denn das macht alles sein Hundeführer für ihn. Er kann total gelassen weiterlaufen und muss sich um seine Zukunft keine Sorgen machen.

Umgekehrt natürlich mit einer Person, von der er erlebter Weise (u.a. erziehungstechnisch) keine absolute Sicherheit und Zuverlässigkeit (Konsequenz und Grenzen=nicht böse gemeint Sehr glücklich

) bekommt. Bei dieser Person muss er sich und somit sein "Überleben (rein instinktiv)" selbst in die Hand nehmen. Mir fällt auch immer wieder bezüglich dieser Situationen auf, dass Rassen mit noch sehr viel "Naturinstinkt" (aus denen noch nicht alles hündische herausgezüchtet wurde) viel eher auf solche Bindungsprobleme anspringen.

Liebe Grüße
Welle

Diana

Sabine · Verfasst am: 15.11.2006, 00:10 Titel:

Huhu Diana,

da fühl ich mich natürlich auch etwas angesprochen Winken

Nur; ich war es eben, die Nico erzogen hat. Er ist nieeee freiwillig mit Jürgen alleine gassiegegangen. Es sei denn, er hat gesehen bzw. gespürt, daß es mir schlechtging.
Von daher dachte ich eigentlich immer, daß "ich" der "Rudelführer" bin und dann könnte er ja nach deiner Einschätzung völlig locker an anderen Hunden (die ihn ankläffen) vorbeigehen.

Seine Grenzen hier kennt er auch ganz genau. Wenn er mal wieder auf´s Sofa springt, ohne daß ich ihn dazu "einlade" (wie gerade eben passiert) dann kommt nur der Befehl "runter" und er ist dann auch unten. Meist legt er sich dann zu meinen Füßen Winken

Versteh einer unsere Kleinen.

Diana of Ivy Garden · Verfasst am: 15.11.2006, 11:00 Titel:

Hallo Sabine,

Dein kleiner Kerl Sehr glücklich

ist schon nicht ganz ohne Mr. Green

.
Er stellt ja auch unmissverständlich klar, dass kein anderer Rüde etwas in Deiner Nähe zu suchen hat (Da Capo Mr. Green

) .

Das dürfte bei mir kein Hund. Das würde ich sofort unterbinden. Unsere Hunde sind für die Sicherheit unserer Familie nicht zuständig. Das klären wir Menschen. Damit u.a. bekommt der Hund das Gefühl von Dir, dass Du das Rudel bzw. Eure Beziehung im Griff hast und auch in der Lage bist diese zu führen. In solchen Situationen muss man seinen Hund beobachten und sofort reagieren mit einem Nein oder Pfui... bevor die Knurrerei oder Kläfferei los geht. Also im Keim ersticken Mr. Green

.

Es ist für unser Verständnis zwar ein schönes Gefühl "beschützt" zu werden, aber aus Hundesicht ist es ein aufpassen auf sein Rudel bzw. seine Lebewesengemeinschaft Sehr glücklich

Ein führungsloses Rudel würde nicht lange so überleben können.

Solche "Kleinigkeiten" fördern schon Nicos Einstellung, diese Situation selbst in die Hand zu nehmen.

Oft sind es Kleinigkeiten die sich anhäufen und einem selber gar nicht auffallen. Dinge im ganz normalen Tagesablauf Mit den Augen rollen

. Das ist wirklich oft schwer, selber darauf zu kommen. Besser wäre es, wenn sich jemand auskennt und Euch dann darauf aufmerksam machen könnte.

Übrigens:

Du kannst auch rechtzeitig vor solchen Situationen den Nico ablenken, mit einem Leckerchen oder Spielzeug. Im Falle des Leckerchens würde ich vorab zu Hause das "Schau mich an" üben. Also den Blickkontakt.

Die "Rudelführerposition", wenn Sie überhaupt in einer Mensch-Hund-Beziehung so für den Hund verständlich möglich ist, hat nichts damit zu tun, wer den Hund erzieht oder den ganzen Tag mit ihm zusammen ist. Auch nicht, wer ihm die meisten Leckerchen gibt.
Aber der, der genug Souverenität ausstrahlt und somit Sicherheit dem Hund gegenüber bietet, ist der Rudelführer. Vielleicht war das bei Deinem Mann genau der Grund. Vielleicht war er nicht so oft wie Du mit Nico zusammen und wenn ja, doch sehr klare und konsequente Ansagen Sehr glücklich

.

Das Nico nicht alleine mit Deinem Mann gegangen ist, kann auch daran gelegen haben, dass er sehr viel "Dominanz" ausgestrahlt hat und er sich aufgrund dessen lieber zurückgezogen hat. Es gibt Menschen, die aufgrund Ihrer Körpersprache und ihres Verhaltens (ohne es böse zu meinen) einfach sehr viel "Dominanz" ausstrahlen. Da hatte Anja vor kurzem auch etwas zu geschrieben.

Das sollte jetzt auch keine persönliche Rüge sein

, sondern eine Information Mr. Green

Liebe Grüße
Welle

Diana

Diana of Ivy Garden · Verfasst am: 15.11.2006, 11:10 Titel:

Hallöchen Sabine,

noch mal ich Sehr glücklich

Das mit den Grenzen, und dem dazugehörigen Verbot bzw. Kommando kennt er natürlich. All die Grenzen, die Du konsequent einhälst. Es kann aber Situationen geben, die halt nicht eindeutig sind für Nico und ihn genau deshalb verunsichern. Einmal konsequente Grenzen, einmal nicht (mit was auch immer). Einmal sagt Frauchen, hey ich hab dich im Griff und bei einer anderen Situation eher, vielleicht nimmst Du es doch lieber selbst in die Hand. Bin mir gerade nicht sicher Cool

Solche Situationen können ihn verunsicher. Nicht wenn es ein, zwei oder dreimal passiert. Aber bestimmte Situationen kehren ja regelmäßig wieder und die verunsichern ihn dann.

LG

Diana

Pia13 · Verfasst am: 15.11.2006, 11:20 Titel:

Hallo zusammen,

weia....wenn ich das so lese, glaube ich, brauche ich dringend auch noch ein bisserl Nachhilfe bei Diana!

Der Chef im Ring bin zwar eigentlich ich....ist nicht unbedingt Kiras Meinung aber nun ja....
Nur wenn es ums spazieren gehen geht, bzw. wenn wir andere Hunde treffen, macht Madame auch sehr häufig den starken Max.
Es wird gekläfft, geknurrt, gekeift und an der Leine gezogen was der Hals aushält.

Das ist aber nicht bei jedem Hund so!
Da weiß ich nicht immer genau, worum es gerade geht.
Seit Aischa nicht mehr da ist, ist sie zudem furchtbar eifersüchtig geworden und duldet oftmals nicht Sepp in meiner Nähe.

Ist allerdings mein Vater in der Nähe, macht Madame keinen Mucks!!!!
Drolligerweise braucht mein Vater jeden Hund - egal welchen - nur mal scharf angucken.....und die spuren ohne zu mucksen.

Er hat genau das, was Diana beschreibt - eine natürliche Dominanz, ohne je den Hunden etwas böses getan zu haben.
Im Gegenteil! Alle lieben und vergöttern ihn!
Egal ob es Aischa war, Kira, Numa (der A.-Shepard-Welpe meiner Schwester), der Nachbarshund.....alle akzeptieren ihn SOFORT als Chef, ohne Angst vor ihm zu haben Konfus

Ich will das auch haben!!!!!!!! Mr. Green

Ich denke schon, dass unsre Wuffs sich eben jeweils anders verhalten und auf das andere Ende der Leine sehr wohl einstellen.
Sie können durchaus unterscheiden, wo sie den Kasper spielen können (bei mir zum Beispiel Konfus

) und wo nicht.

Hat meine Mutter Kira im Garten, haut Madame auch gern mal schnell ab.
Bei mir das gleiche.
Ist mein Vater in Sichtweite.....kein Gedanke daran, mal stiften zu gehen!

Heißt das nun in letzter Konsequenz, dass ich eben doch nicht Chef im Ring bin und Madame mir hier deutlich sagt, was sie von mir hält?
Oder ist es einfach ein austesten?

Merkt sie nämlich, dass ich keinen sonderlich guten Tag habe, ist sie die Gehorsamkeit auf vier Pfoten.
Wohl wissend scheinbar, dass ich dann keinerlei Wert auf Diskussionen mit ihr lege.....

Versteh einer die Vierbeiner

Rätselnde Grüße
Pia

Diana of Ivy Garden · Verfasst am: 15.11.2006, 13:47 Titel:

Pia13 hat folgendes geschrieben:

...

Hat meine Mutter Kira im Garten, haut Madame auch gern mal schnell ab.
Bei mir das gleiche.
Ist mein Vater in Sichtweite.....kein Gedanke daran, mal stiften zu gehen!

Genauso wie Dir geht es dem Kai mit Queenie. Der kann rufen und Madame gibt Gas

. Bei mir versucht sie nicht wegzurennen, sondern sich wegzuschleichen. Und wenn ich es bemerke kommt ein tieeefes "Wag es" und sie kommt schwanzwedelnd wieder zu mir hin. Frei nach dem Motto: Ich weiß gar nicht warum Du jetzt so böse bist, wollte doch nur mal schauen. Hätte nieeeeeeeeee das Grundstück verlassen.

Heißt das nun in letzter Konsequenz, dass ich eben doch nicht Chef im Ring bin und Madame mir hier deutlich sagt, was sie von mir hält?
Oder ist es einfach ein austesten?

Wohl Chef, aber nicht in allen Lebenslagen Mr. Green

Ich bin wirklich sehr konsequent. Auch bei Pia. Wenn ich etwas sage, dann meine ich es auch so, auch wenn meine Tochter z. B. furchtbar vor Wut oder Enttäuschung weint. Ganz zum Leidwesen meine Mannes, der mich dann ganz furchtbar findet. Der es eben nicht so eng sieht. Weder bei den Hunden noch bei unserer Tochter (nicht war XXX

).

Merkt sie nämlich, dass ich keinen sonderlich guten Tag habe, ist sie die Gehorsamkeit auf vier Pfoten.
Wohl wissend scheinbar, dass ich dann keinerlei Wert auf Diskussionen mit ihr lege.....

Versteh einer die Vierbeiner

Rätselnde Grüße
Pia

Mensch Pia,

dass kriegst Du schon hin Mr. Green

. So lange ist Kira ja nun auch noch nicht bei Dir. Wenn man einen Hund nicht von klein auf hat, kann es auch schon mal etwas schwieriger und langwieriger sein.

Nur nicht aufgeben Sehr glücklich

Liebe Grüße

Diana

Sabine · Verfasst am: 15.11.2006, 15:18 Titel:

Hallo Diana,

Er stellt ja auch unmissverständlich klar, dass kein anderer Rüde etwas in Deiner Nähe zu suchen hat (Da Capo ) .
Da gibt´s aber noch einen Gegenpart Mr. Green

Die Beiden haben sich schon an Anja´s Gartenzaun gesucht, gefunden, fixiert und angeknurrt. Konfus

Nachbar´s Anton, den er sehr gut kennt, darf immer mit mir schmusen. Keine Reaktion von meinem "Racker" Winken

Er kommt dann nur ab an mal vorbei um zu schauen ob ich´s nicht übertreibe. Da hab ich ihn aber im Griff.

Rumknören tut er auch bei Anton, wenn er nicht "ungehindert" zu Anton´s Frauchen kommt um sie zu begrüßen. Nach der Begrüßung ist wieder "Friede Freude Eierkuchen" und wir können ungestört Gassiegehen Winken

Wir haben nun leider auch noch einen "neuen" Westie ab und an in der Nachbarschaft. Der war damals 7 Monate alt schon fast so groß wie Nico (damals 3 1/2) und hat die Beiden (Anton und Nico) sofort verbal attakiert.
Na das hat sich meiner natürlich innerhalb seines Revieres nicht bieten lassen und Anton hat ihn logischerweise (Rudel) unterstützt.

Diana, da reicht mir ein "Nein" oder auch "Pfui" nicht mehr (er stellt dann um auf DEkoohren). Da muß ich schon anderweitig tätig werden. Ich hab das damals mit dem "Schnauzengriff" versucht und ihn solange festgehalten bis er sich wieder beruhigt hatte. Konfus

Meine Nachbarin hat mich entsetzt angeguckt; so nach dem Motto, was tust du Nico an????

Der Griff, den du mir im "da Capo" gezeigt hast, der hat dort ja auch ganz gut funktionniert. Bloß, ich kann ihm ja nicht hinterherrennen um ihn in die Schranken zu weisen Mit den Augen rollen

Na ja; die letzten 4 Monate haben uns Beide vielleicht ja auch etwas aus der Bahn geworfen. Ich werde also auf jedenfall versuchen meine Meinung durchzusetzen und das "kleine" Rudel zu führen Mr. Green

Ich hab mir jetzt solche "Trainerdiscs" (scheppert ganz ordentlich wenn ich die fallsen lasse) besorgt. Meinst du, daß ich damit auf die Entfernung hin Einfluß auf Nico nehmen könnte??????

@ Pia

Wir schaffen das schon....... irgendwann und irgendwie !!!