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Übersicht » Welpen & Aufzucht |
14.10.2024, 07:24 |
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Trächtigkeit Verfasst am: 01.10.2006, 03:03 |
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Trächtige Hündin in der 8. Woche
(Wurfanzahl 5 Welpen)
Trächtigkeit
Diagnose und Verlauf
63 Tage voller Wunder
Die durchschnittliche Dauer einer Trächtigkeit liegt bei 63 Tagen (56 - 72 Normbereich) jedoch unterliegt diese Spanne einer gewissen Variabilität.
Der eigentliche Beginn ist der Zeitpunkt der Verschmelzung von Spermien und Eizellen. Da die Hündin in aller Regel zweimal (gelegentlich auch drei Mal) im 48 Stunden Rhythmus gedeckt wird und die Befurchtung selbst bis zu weiteren drei Tagen dauern kann (Spermien halten sich im Durchschnitt drei Tage in der Gebärmutter der Hündin) ist der Anhaltspunkt des ersten Deckaktes nur ein Richtwert.
Nichts desto Trotz wird immer vom ersten Decktag an gerechnet.
Wie lang eine Hündin austrägt ist maßgeblich von der Größe des Wurfes und der Rasse abhängig. Sehr große Würfe kommen meist etwas früher, kleinere Würfe oder einfrüchtige Trächtigkeiten haben dagegen einen längeren Tragzeitraum.
Die Nidation (Einnistung) der Früchte vollzieht sich in der dritten Trächtigkeitswoche.
Jeder Welpe hat einen eigenen Blutkreislauf und ist nicht direkt an den Blutkreislauf der Hündin angeschlossen, oft weichen auch die Blutgruppen voneinander ab.
Den Fötus umgeben drei Fruchthüllen.
Die innere, Amnionshöhle, die äussere Hülle, das Chorion und die dazwischenliegende Allantois.
In der mit Fruchtwasser gefüllten Amnionshöhle bewegt sich der Welpe frei "schwimmend". In der darüberliegenden Allantoishöhle sammeln sich die Ausscheidungsprodukte (Urin) der Feten. Die Blutgefäße der Nabelschnur verästeln sich in der Gürtelzone der äusseren Chorion.
Gut geschützt entwickelt sich so der Embryo bis hin zum Welpen.
Ab der siebten Woche beginnt das Skelett der Frucht, welches anfangs nur als Gewebe erkennbar ist, zu verkalken.
Trächtigkeitsdiagnose:
Für die Trächtigkeitsdiagnose stehen verschiedene Verfahren bereit:
- Palpation
- Ultraschall
- Röntgen
- Herztöne
- Bluttest (Relaxintest)
Palpation/Abtasten:
Die älteste Methode zur Diagonsesicherung Trächtigkeit ist die Palpation.
Vorsichtiges Abtasten des Bauches der Hündin lässt den Tierarzt und geschulten Züchter die sogenannten Ampullen erkennen.
Dies ist vom 28. Tag bis zum 30./35. Tag möglich, danach verschwinden die Ampullen und sind demzufolge auch nicht mehr palpierbar.
Ab der 7. Trächtigkeitswoche lassen sich Welpenbewegungen ertasten.
Ultraschall:
Die Diagnostik per Ultraschall ist ab dem 21. möglich.
Der ideale Zeitpunkt dieser Untersuchungsmethode ist jedoch der 28./29. Tag nach dem Deckakt.
Frühes schallen lässt jedoch auch resorbierte Früchte noch deutlich erkennen, welche dem Züchter Aufschluss über Aufnahme, Entwicklung und eventuell zu berücksichtigende Merkmale für spätere Würfe geben können.
Dieses Verfahren ist für Hündin und Welpen völlig ungefährlich und lässt meist auch die genaue Welpenanzahl erkennen.
Tote Welpen haben keinen Herzschlag, auch dies kann der geübte Tierarzt meist schon aussagekräftig dokumentieren.
Röntgen:
Die Diagnose mittels röntgenologischer Untersuchung ist erst sehr spät möglich, da die Verkalkung des Skeletts, wei weiter oben beschrieben, erst nach der 7. Woche vollzogen wird.
Darüberhinaus wird diese Methode in der Humanmedizin strikt abgelehnt, weil die Strahlung zellschädigende Wirkung hat.
Die Organese muss vollständig abgeschlossen sein (ab 50. Tag).
Bitte beachten Sie auch, dass während der Geburt immer wieder Verzögerungen dazu führen können, dass Ihre Hündin geröntgt werden muss.
In dem Fall haben Sie die Früchte und die Hündin bereits zweimal "bestrahlt".
Erschwerend kommt hinzu, dass einige Hündin derart unruhig sind, dass eine leichte Sedation notwendig ist, um ein aussagekräftiges und scharfes Bild zu bekommen.
Eine absolut genaue Welpenanzahl ist auch bei diesem Verfahren nicht immer möglich.
Gehen Sie mit dieser Methode bitte nur im Notfall um (vermutete Einfrüchtigkeit, weitere medizinische Indikationen), die reine Neugierde um wieviel Welpen es sich handeln könnte, macht das Risiko nicht wett.
Herztöne:
Ab der 7. Woche kann der geübte Tierarzt oder Züchter mittels Stethoskop die Herztöne der Welpen deutlich hören, da diese eine wesentlich höhere Frequenz haben, als die der Hündin.
Relaxintest:
Der Bluttest/Relaxintest ist nach dem 30. Tag nach Deckakt möglich.
Eine Trächtigkeitsfrühdiagnose, wie bei Pferden, ist bei Hunden leider nicht möglich.
Die verantwortlichen Hormone Östrogen und Progesteron sind in den Konzentrationen in der Trächtigkeit und in der Nachbrunst (Metöstrus) sehr ähnlich, sodass hier keine sicheren Rückschlüsse gemacht werden können.
Die Hormone Relaxin und Prolaktin verändern sich jedoch in ihrer Konzentration, wobei der Prolaktinwert auch in der Scheinträchtigkeit ansteigt.
Aussagekräftig ist demzufolge nur der Anstieg des Relaxinwertes, wie weiter oben beschrieben, ab dem 30. Tag nach der Belegung.
Zunehmen wird Ihre Hündin in der 5./6. Trächtigkeitswoche.
Die Hormone Progesteron und Östrogen
Das Hormon Progesteron spielt in der Trächtigkeit die massgeblichste Rolle. Es ist für die Aufrechterhaltung der Trächtigkeit dringend notwendig, regelt es den Verschluß des Gebärmutterhalses, ebenso wie die Verdickung des Gebärmutterschleims und die Aktivierung der Gebärmutterdrüsen.
Zudem schützt es vor Infektionserregnern und vorzeitigen Wehen.
Der Progesteronwert sinkt langsam ab dem 52. Tag der Trächtigkeit und nimmt ab dem 63. Tag dann abrupt ab, was zur Gelbkörperauflösung führt.
Gelbkörper (Corpus luteum) werden nach dem Eisprung aus dem Gewebsresten der Eibläschen umgewandelt.
Die Anzahl der Gelbkörper sind nachweisbar. Sollten Sie Unregelmäßigkeiten während der Trächtigkeit bemerken, wobei Sie die Annahme einer verfrühten Geburt haben, so kontaktieren Sie Ihren Tierarzt der anhand des Wertes bestimmen kann, ob Ihre Sorgen berechtigt sind oder nicht.
Das Hormon Östrogen bereitet den Körper auf die kommende Geburt vor, indem es für eine Erschlaffung und Durchsaftung des Bindegewebes und der Muskulatur sorgt.
Es bewirkt eine Erweiterung und Erweichung des Geburtsweges und sorgt für die Anbildung der Milchdrüsen. |
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