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Läufigkeitsstörungen Verfasst am: 20.10.2006, 12:41 |
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A. Rehm
Ausbleiben äusserlicher Brunstzeichen:
Dies kommt bei einer Unter- oder Fehlfunktion der Ovarien (Eierstöcke) vor.
Das Ausbleiben ist durch verspätete Pubertät oder als unnormal verlängerter Läufigkeits-Zeitabstand, auch als Ausbleiben einer Gravidität (Schwangerschaft) erkennbar.
Von einer Behandlung ist bei Hündinnen, die nicht zur Zucht herangezogen werden ebenso abzusehen wie bei Junghunden - auch bei normaler Gewichtszunahme - mit ausbleibender Läufigkeit.
Bei Hündinnen, sie schon einmal läufig waren, lässt sich in der Zeitspanne des Ausbleibens der Brunstsymptome (zum Beispiel angeregte Zitzen, anschwellende Vulva) durch konditionierende Östrogen-Gabe der Zyklus wieder einregeln.
Die normalen Symptome des Zyklus zeigen sich ab dem vierten Tage nach der Behandlung. Zuchthündinnen sind dann etwa zwei Wochen nach Behandlungsstart wieder deckbereit.
Zwei Begriffe vorab erklärt: Proöstrus ist die Dauer der Vorbrunst, sie beträgt durchschnittlich neun Tage. In dieser Phase schwillt die Vulva an und aus der Scheide tritt wässrig-blutiger Ausfluss. Hündinnen sind nun schon für Rüden attraktiv, lassen sich aber noch nicht decken.
Östrus ist die Brunst selbst und dauert im Durchschnitt auch etwa Tage. Aus beiden Zeitangaben ist aber keine Regel herzuleiten. Der Vaginalausfluss in der Östrus-Phase wird jetzt klar oder nur leicht schleimig. Die Hündin ist nun aufnahmebereit (etwa zweiter bis vierter Tag des Östrus), lockt unweigerlich jeden Rüden an und würde sich auch decken lassen. Vorsicht zum Ende dieser Zeit, dort ist die Aufnahmebereitschaft am höchsten. Also lieber ein paar Tage zugeben, wenn man die Hündin nicht decken lassen will.
Verlängerte Läufigkeit
Es ist sehr schwer, den Begriff "verlängerte Läufigkeit" zu erklären bei der grossen Bandbreite der unterschiedlichen Zyklusphasen und der eingeschränkten Urteilskraft bei äusseren Symptomen, was den Läufigkeitsstart und den Ovulations-Zeitpunkt betrifft.
Man kann nur die meistbeobachteten Verläufe und einige diesbezügliche Studien heranziehen, danach gibt es drei Möglichkeiten von Läufigkeits-Störungen: verlängerter Proöstrus, verlängerter Östrus und "Split"-Östrus.
Beim verlängerten Proöstrus zeigt die Hündin eine typische Blutung über mehr als drei Wochen. Betroffene Hündinnen sind auch nicht deckbereit. Diese Störung wird vermutlich durch eine ungenügend endogene Ausschüttung von nicht geschlechtsspezifischen Hormonen hervorgerufen.
Beim verlängerten Östrus dauert die Deckbereitschaft länger als zwei Wochen. Die Tiere scheiden meist blutig-wässrigen Ausfluss aus. Derartige Symptome wurden ebenfalls bei Hündinnen festgestellt, die schon länger als eine Woche vorher erfolgreich gedeckt worden waren.
Manchmal bleibt bei Hündinnen mit verlängertem Östrus der Eisprung aus. Wegen der verlängerten Östrogen-Einwirkung entsteht dann eine glandulär-zystische Hyperplasie des Endometriums. Gestagene werden hier zur Behandlung empfohlen.
In einem "Split"-Östrus weist die Hündin - nach einem normal ablaufenden Proöstrus und dem Beginn typischer Östrus-Symptome - plötzlich deckbereite Rüden ab. Die erste kurze Phase der Deckbereitschaft war dann zu kurz. Die richtige Östrus-Phase setzt dann erst wieder nach der Unterbrechung von einigen Tagen ein.
Unterdrückte Läufigkeit
Man muss hier unterscheiden in: Verhinderung der Läufigkeit (vollkommene Unterdrückung der Sexualfunktionen durch Kastration oder Depot-Gestagene), Verschiebung (kurzfristiges Hinauszögern um einige Tage) und Unterbrechung (Unterdrückung einer bereits eingetretenen Läufigkeit).
Jeder tierärztliche Eingriff in den Sexualzyklus der Hündin ist mit Nebenwirkungen und Schwierigkeiten verbunden. |
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