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Gesund in den Urlaub – und zurück Verfasst am: 26.04.2007, 21:55 |
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grau Redaktionsservice
Immer mehr Hundefreunde möchten sich gerade im Urlaub nicht von ihrem Liebling trennen. Das ist ein verständlicher und mit einigen Vorbereitungen leicht zu erfüllender Wunsch – aber bei Reisezielen mit extrem klimatischen Bedingungen oder strapaziöser Anreise lasse man den vierbeinigen Freund doch besser in guter Obhut zu Hause.
Vor der Buchung der Reise sollte die schriftliche Bestätigung vorliegen, dass im gewählten Urlaubsdomizil (Hotel, Pension, Ferienwohnung, Campingplatz usw.) das Mitbringen von Haustieren erlaubt ist. Bei Auslandsreisen informiere man sich über die veterinärmedizinischen Einreisebedingungen der Länder (grau Terminplaner, ADAC, Botschaften usw.), die besucht werden, um den EU-Reisepass des Vierbeiners auf den geforderten Stand zu bringen, notwendige Atteste einzuholen usw..
Beim Packen gebührt dem Hund eine extra Tasche, in der das Ersatz-Halsband mit Heimat- und Urlaubsanschrift, Leinen, Kamm, Bürste und weitere Pflegeutensilien, Futter- und Wassernapf, und ein Futtervorrat ihren Platz haben. Empfehlenswert ist auch eine vom Tierarzt zusammengestellte Reiseapotheke, in der auf jeden Fall ein Mittel gegen Durchfall sein muss. Schließlich komplettiert ein kleiner Kanister mit Wasser die Ausrüstung.
Meist geht’s per Auto in die Ferien
Die meisten Urlaubsreisen mit Hund werden mit dem Auto unternommen. Im Allgemeinen fahren alle Hunde gern Auto. Es kann natürlich vorkommen, dass auch sie Sorgen mit dem Kreislauf haben und deshalb die Fahrt im engen PKW nicht vertragen, nicht autofest sind. Besonders Welpen und Junghunde sind davon betroffen, wenn sie das erste Mal im Auto transportiert werden. Bei regelmäßigem Fahren gewöhnen sie sich aber schnell an das Schaukeln, Bremsen und Anfahren.
Großen Anteil am Verhalten des Tieres hat der Fahrer. Betont ruhiges Fahren ohne wilde Überholmanöver und rasante Kurventechnik wirken beruhigend auf den Kreislauf des vierbeinigen Mitfahrers. Dem Hund kann auch mit Tabletten geholfen werden, aber besser ist, ihn durch vorbeugende Maßnahmen, speziell Erziehung und Gewöhnung, autofest zu machen.
Dafür einige Tipps:
1. Selbst ein sonst autofester Vierbeiner ist nicht gegen alle Anfechtungen gefeit, hat er gerade eine gewaltige Portion Nahrung verdrückt. Deshalb keinesfalls vor der Fahrt füttern.
2. In der ersten Zeit wird möglichst nur mit Beifahrer gefahren, der sich ständig um den Hund kümmert, ihn streichelt, liebkost und ablenkt, ihm ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit gibt.
3. Der Platz des Hundes ist am besten hinten und angeschnallt, niemals vorn neben dem Fahrer, schon gar nicht auf seinem Schoß. Auch der kleinste Hund kann sehr leicht zur Unfallursache werden.
4. Die Fahrtstrecken werden nach und nach vergrößert. Als Gesellenprüfung unternehmen wir dann einen längeren Ausflug. Damit bieten wir dem Vierbeiner die Möglichkeit, sich mit allen Eventualitäten der Autofahrerei vertraut zu machen. So erhält man mit der Zeit einen angenehmen Mitfahrer.
Wichtig ist auch, das Fenster geschlossen zu halten. Zugluft schadet jedem Hund, er kann sehr leicht Augenentzündungen bekommen. Schließlich legen wir in regelmäßigen Abständen Pausen ein. Ein kleiner Dauerlauf schadet weder uns noch unserem Hund, im Gegenteil, er tut beiden gut. Bewährt haben sich bei Kombifahrzeugen Abtrenngitter, die eine separate, doch in unmittelbarer Nähe seines Herrn befindliche Unterbringung ermöglichen.
Jeder Autofahrer muss stets bedenken, dass sich der Innenraum bei längerem Stehen sehr schnell aufheizt, besonders bei hohen Temperaturen.
Bahn-, Schiffs- und Flugreisen bedürfen gründlicher Vorbereitung
Mit einem reservierten Platz, möglichst nicht im Großraumwagen, ist die Bahnfahrt für Hunde sehr angenehm. Reisen Sie nachts und wollen den Genuss eines Schlafwagens in Anspruch nehmen, darf der Vierbeiner nur dann mit ins Abteil, wenn Fahrausweis und Bettkarten für das gesamte Abteil gelöst wurden. Sehr große Hunde sind besonders in der Hauptreisezeit in einer „Hundereisehütte“ im Gepäckwagen des Zuges besser untergebracht als im Gewühl des Abteils bzw. Ganges. Wichtig ist, einen durchgehenden Zug zu wählen, um den Umsteigestress zu umgehen. Aus- und eingeladen wird der Hund vom Besitzer.
Fährt der Hund im Abteil mit, egal ob im Transportkorb oder ohne, braucht er eine Fahrkarte, nur Blindenführhunde dürfen kostenfrei mitfahren. Die Fahrkarte berechtigt nur zum Mitnehmen des Hundes, er hat keinen Anspruch auf einen Sitzplatz. In einem leeren Abteil oder wenn die Mitreisenden keine Einwände haben, können Sie aber den Hund auf einem Sitzplatz sitzen lassen. Am besten legt man ihm ein Tuch unter. Und noch eins: Informieren Sie sich bei längeren Reisen schon vor Antritt der Fahrt, wo ein längerer Aufenthalt ist, bei dem sich der Hund lösen kann. Papier und Plastiktüte mitnehmen, um das Häufchen zu entfernen.
Im Flugzeug dürfen kleine Hunde bis zu einem Gewicht von 5 kg (einschließlich Transportbehälter) bei einigen Luftfahrtgesellschaften im Passagierraum mitreisen. Da meist nur ein Tier pro Flug in der Kabine mitgenommen wird, ist es wichtig, den Hund gleich bei der Buchung mit anzumelden. Größere Hunde werden grundsätzlich im Frachtraum des Flugzeuges befördert.
Bei langen Flugreisen wird das Tier während der Zwischenlandungen verpflegt. Laufzettel informieren sowohl Bord- als auch Bodenpersonal über die vierbeinigen Passagiere, die übrigens mindestens 12 Wochen alt sein müssen.
Ebenso wie bei den Flugreisen variieren die Bestimmungen für Schiffsreisen von Gesellschaft zu Gesellschaft, deshalb ist es immer ratsam, sich die zugesagte Beförderung des Tieres schriftlich bestätigen zu lassen.
Soll der Urlaub auf einer Kreuzfahrt verbracht werden, informiert man sich zusätzlich über die Einreisebedingungen aller Länder, die angelaufen werden, da es sonst Probleme bei Landgängen geben kann.
Auf Reisen Futterwechsel vermeiden
Urlaub ist nicht alltäglich. Orts- und Klimawechsel sind dabei für Ihren Hund genug Veränderung. Deshalb sollte nicht auch noch ein Futterwechsel dazu kommen.
Am besten nehmen Sie das gewohnte Futter gleich mit. Für die Reise besonders gut geeignet sind Fertignahrungen.
Seine gewohnten Näpfe und sein Spielzeug wird der Vierbeiner sicher begrüßen.
Um ihn zu belohnen oder auch einfach um ihm Ihre Liebe zu zeigen, denken Sie bitte an einen der leckeren Hunde-Snacks von grau, und Sie können sicher sein, dass Sie Ihrem Vierbeiner auch zur Belohnung immer etwas Gesundes geben.
Vorsicht im Süden
Endlich am sonnigen Ziel angekommen ist leider auch nicht alles Gold was glänzt. Besonders rings um das Mittelmeer und auf dem Balkan lauern Zecken und Mücken, die den Vierbeiner mit Krankheitserregern infizieren können. Dazu gehören Ehrlichiose (Übertragung durch Zecken), Babesiose (Übertragung durch Zecken), Leishmaniose (Übertragung durch Mücken) und Dirofilariose (Herzwurmerkrankung, Übertragung durch Mücken). Natürlich kann man vorbeugen, indem man den Hund vor der Abreise mit einem Zeckenrepellent behandelt oder ihm ein insektizidhaltiges Halsband anlegt. Eine Übertragung von Leishmanien oder Dirofilarien verhindert man, indem der Hund vor Reiseantritt mit einem pyrethroidhaltigem Shampoo gewaschen wird, das nicht komplett ausgespült werden darf (alle 10 Tage wiederholen). Eins gilt für Menschen wie für Hunde: In den Hauptmückenzeiten möglichst nicht ins Freie! Und wer nun vor lauter Sorge nicht in den Süden fahren möchte, dem sei gesagt, dass sein Vierbeiner sich einen Großteil der beschriebenen Krankheiten auch schon in heimatlichen Gefilden holen kann. Eine im Auftrag des Umweltbundesamtes entstandene Studie unter Leitung von Prof. Walter Maier aus dem Institut für medizinische Parasitologie der Universität Bonn zeigt, dass Wärme liebende Krankheitsüberträger und –erreger bereits nach Deutschland oder in unsere Nachbarstaaten eingeschleppt worden sind, so u.a. die Sandmückenart Phlebotomus perniciosus, ein aus Süd- und Südosteuropa bekannter Überträger der Leishmaniose.
Wichtig ist, bei jeder sich andeutenden Auffälligkeit im Verhalten bzw. Befinden des Vierbeiners während und nach einer Reise sofort den Tierarzt aufsuchen!
Ernährungscheckliste für die Reise
- Einen Tag vor Reisebeginn bekommt Ihr Hund bitte nur wenig zu fressen.
- Vor dem Start einen großen Napf frisches Wasser.
- Auch während der Fahrt erhält der Hund nur Wasser.
- Kein Futterwechsel
- Noch wichtiger als daheim: Im Süden erhält der Hund kein rohes Fleisch,
da erhöhte Infektionsgefahr besteht.
- Seine gewohnten Näpfe und sein Spielzeug mitnehmen (auch seine Snacks).
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Anm. Siehe auch Artikel "Leishmaniose"
Text: Grau Redaktionsservice. www.grau-tiernahrung.de
Photo: Westiefourm- Das Magazin |
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